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Schwarzbachbahnverein saniert Bahnhof

Die Bahn hat sich nicht um die Station Kohlmühle gekümmert. Der neue Eigentümer hat damit hingegen Großes vor.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Kohlmühle. Da gehört schon Mut dazu, ein altes und dazu noch ziemlich heruntergekommenes Bahnhofsgebäude zu kaufen und zu sanieren. Aber bei den Mitgliedern des Schwarzbachbahnvereins ist das nur eine Etappe auf dem Weg zu ihrem großen Ziel: die Bahnstrecke im Schwarzbachtal wiederzubeleben. Jetzt ist also der Bahnhof in Kohlmühle dran.

Der Verein hatte den Bahnhof von der Deutschen Bahn erworben. Das Gebäude selbst prägt das Ortsbild, vor allem auch wegen seiner Größe. Um die 48 000 Euro soll die Sanierung von Dach und Fassade kosten. Eine Summe, die der Verein nicht komplett aus der eigenen Tasche finanzieren kann. Deshalb hat er im Herbst letzten Jahres einen Antrag für das Förderprogramm Leader gestellt – und genehmigt bekommen. Grundlage dafür war ein umfassendes Sanierungskonzept, welches der Verein erstellen musste.

Dass es einiges zu tun gibt, ist nicht zu übersehen. Die Deutsche Bahn als vorheriger Eigentümer hatte sich nicht mehr um die Immobilie gekümmert, der bauliche Zustand ist desolat. Zuerst musste der alte Dachbelag entfernt werden. Nun wird das Dach komplett erneuert. Außerdem erhält das Haus neuen Blitzschutz und neue Dachentwässerung. Besonders sehenswert an dem Gebäude sind die Holzverzierungen an den Giebelseiten. Die will der Verein nach historischem Vorbild erneuern lassen. Zum Schluss ist die Fassade dran. Experten werden losen Putz abschlagen und die Wand, wo erforderlich, neu verputzen. Und damit das Haus wieder einen Glanzpunkt in Kohlmühle setzt, bekommt es einen Farbanstrich. Der Schriftzug am Bahngebäude „Goßdorf-Kohlmühle“ wird wieder angebracht, genau wie Außenbeleuchtung nach historischem Vorbild.

Zweiter Bauabschnitt steht an

Zur Geschichte des Hauses

Nur einiges ist aus der Historie des Hauses verbrieft. Es wurde ab 1877 als Stationsgebäude genutzt.

Nach der Eröffnung der Schmalspurbahn Kohlmühle–Hohnstein wurde der Haltepunkt erweitert.

Das Gebäude beherbergte Diensträume der Bahn, Warteräume und Wohnungen für Bahnbedienstete.

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Aus Sicht des Vereins ist der erste Bauabschnitt ein wichtiger Schritt, um das Gebäude überhaupt zu erhalten. Damit ist möglicherweise auch ein Anfang der Sanierung im Ortskern Kohlmühle getan. Denn mit den Altlasten vom stillgelegten Linoleumwerk, zuletzt Likolit, sieht der nicht gerade einladend aus.

Die Schwarzbachbahner haben noch mehr Pläne. Immerhin liegt das Gebäude am Malerweg und ist Haltepunkt der Nationalparkbahn. Damit ergeben sich neue Chancen, wie das Haus genutzt werden könnte. Neben dem Vereinsheim soll ein Museum zur Geschichte der Schmalspurbahn Kohlmühle–Hohnstein entstehen.

Mit Eigenmitteln hatte der Verein bereits begonnen, einzelne Räume im Erdgeschoss des Bahnhofs herzurichten. Die wurden unter anderem schon für Veranstaltungen genutzt, zum Beispiel bei Festen oder auch Diskussionsrunden.

Mit der Ausgestaltung der Räume will sich der Verein an das historische Vorbild halten. Gleichfalls soll deren Zuschnitt die Nutzungsmöglichkeiten nicht einschränken. Vereinsversammlungen, Stadtratssitzungen und auch Ortsfeste könnten darin stattfinden. Denn es ist auch ein Küchenbereich geplant, der eine kleine gastronomische Versorgung möglich macht.

Und wenn es nun schon so gut läuft, wollen die Schwarzbachbahner auch gleich noch einen zweiten Bauabschnitt in Angriff nehmen. Ein konkreter Termin steht dafür allerdings noch nicht fest. Vorgesehen ist jedenfalls, die Sanitäreinrichtungen zu sanieren und zu erweitern. Außerdem will der Verein im Ober- und Dachgeschoss Vereinsräume ausbauen.