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Schutzblinker löst erstes Problem

Am Gesundheitszentrum sollten Fußgänger nun sicherer über die Straße kommen. Lösungen für zu steile Fußwege stehen noch aus.

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© Dietmar Thomas

Von Heike Heisig

Roßwein. Wie schnell sich das Blatt und Ansichten ändern können, sehen die Roßweiner am neuen Innenstadtring. Lange Zeit hielt das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) einen Schutzblinker, der auf Fußgänger an der Ampel am Gesundheitszentrum hinweist, für überflüssig. Nun ist der „Blinki“ schneller an die Ampel gekommen, als angekündigt.

Anders ist die Situation am Brückenplatz, wo der steile Fußweg schon zweieinhalb Jahre Thema ist. Jetzt wird eine Lösung gesucht.
Anders ist die Situation am Brückenplatz, wo der steile Fußweg schon zweieinhalb Jahre Thema ist. Jetzt wird eine Lösung gesucht. © Archiv/André Braun

Auf dem neu ausgebauten Staatsstraßenstück gibt es die ersten Fußgängerampeln in der Stadt. Die gewöhnungsbedürftigen Schaltungen standen anfangs genauso in der Kritik wie die Tatsache, dass Fußgänger und Kraftfahrer an der alten Post/Gesundheitszentrum überwiegend zur selben Zeit Grün haben und ein Haus die Sicht auf die Kreuzung einschränkt. Das hielten einige Eltern auf dem Schulweg für so gefährlich, dass sie ihren Kindern einen anderen Weg vorgaben. Das schrieben sie im sozialen Netzwerk Facebook unter den Beitrag, in dem der Döbelner Anzeiger die Situation dargestellt hat. Trotzdem, die Behörde beharrte auf ihrem Standpunkt. Der Schutzblinker sei überflüssig, „da die Rechtsabbieger in die Poststraße immer den Fußgängerverkehr beachten müssen“, lautete die Antwort von Lasuv-Mitarbeiterin Nicole Wernicke auf die nächste Anfrage des DA.

Allerdings gibt es an Leisnigs Johannistal-Kreuzung die gleiche Situation: eine unübersichtliche Kreuzung, einen Weg für Kinder zwischen Schule und Sportplatz – und dort einen Schutzblinker. Diesen Hinweis nahm Landtagsabgeordneter Henning Homann (SPD) mit. Wenig später bestätigt Isabel Siebert vom Lasuv: „Der Schutzblinker wird bis Ende des Jahres nachgerüstet. Damit soll auf die schlechte Sicht auf eventuelle Fußgänger hinter der Hausecke der ehemaligen Post hingewiesen werden.“

Damit bleiben noch zwei ungelöste Probleme. Am Brückenplatz an der Fleischerei befindet sich eine Stufe und danach ein relativ steiles Gehwegstück. Für Menschen mit einer Gehhilfe sei diese Hürde kaum zu nehmen, lautet die Kritik seit Fertigstellung dieses Abschnittes – also reichlich zwei Jahren. Dazu haben Vertreter des Lasuv, der Kommune und des Behindertenbeirates Ende September zusammengesessen. Was wann passiert, ist offen. „Die Details für einen barrierefreien Umbau am Brückenplatz kann ich erst schildern, wenn diese feststehen“, so Isabel Siebert.

Bei diesem Arbeitstreffen soll es am Rande auch um das größte Problem gegangen sein: die Neigung des Gehweges der Döbelner Straße im Bereich Friseur Thiele und Augenoptik Schrambke. Der Fußweg ist dort nahezu doppelt so steil, wie die DIN-Norm empfiehlt. Die Mitglieder des Behindertenbeirates machen darauf bereits seit April aufmerksam. Zur Straßenfreigabe Ende Juli rückten sie mit Wasserwaage und Zollstock an und bewiesen, dass Rollstuhlfahrer bei diesem Gefälle leicht umkippen könnten. Das Lasuv nannte die realisierte Bauausführungen einen Kompromiss. Doch außer der Behörde kann und will offenbar niemand damit leben. Kommune und Behindertenbeirat sowie der Landtagsabgeordnete warten auf technische Vorschläge, wie die Neigung abzumildern ist. Laut Straßenbehörde werde für das Gespräch ein Termin gesucht.