Merken

Schulgärtner starten in die Saison

Nach zwei Jahren Zwangspause wird der Garten der Wurgwitzer Grundschule erneuert. Zunächst gab es ein Geschenk.

Teilen
Folgen
© Andreas Weihs

Von Annett Heyse

Freital. 40 Erdbeerpflanzen stecken vor Lilian, Matilda und Emilia in der Erde. Einige blühen bereits, andere haben sogar schon die ersten Früchte angesetzt. In eineinhalb Monaten wollen die Schüler der Grundschule Albertschacht hier ordentlich ernten. Und dabei müssen sie sich noch nicht mal knien. Denn die leckeren Beeren wachsen in einem neuen Hochbeet. Das bekam die Grundschule diese Woche im Rahmen der Spendenaktion Pflanzenwelten geschenkt. Es ist eine Initiative der Town und Country Stiftung. Town und Country, die auch eine Vertretung in Freital haben, ist ein Anbieter für Einfamilienhäuser. Das Thema Garten liegt also nahe. Mehr also 200 Hochbeete hat die Stiftung bundesweit schon an Kindereinrichtungen verteilt. „Und wir machen weiter, es kommt also noch einiges dazu“, sagte ein Vertreter des Unternehmens.

In Wurgwitz kommt die Spende gerade im richtigen Moment an. Denn der Schulgarten wird derzeit ordentlich auf Vordermann gebracht. Zwei Jahre lang lag er wegen der Generalsanierung des Gebäudes völlig brach, auch weil alle Schüler in Kleinnaundorf unterrichtet wurden. Währenddessen verwilderte der Schulgarten zusehends. Nun wird aufgeräumt. Bereits am vergangenen Wochenende trafen sich 40 Eltern und Schüler zum Arbeitseinsatz. Die Erde wurde gelockert, Unkraut gezupft, der Fühlpfad erneuert.

Oberste Gärtnerin der Schule ist Karin Haubold. Sie ist in Wurgwitz seit 47 Jahren Lehrerin, eigentlich schon im Rentenalter aber immer noch im Dienst, „weil ich wollte“, wie sie selbst sagt. Haubold hat den Schulgarten in den vergangenen Jahren kräftig umgekrempelt. „Früher gab es für jede Klasse ein Beet, was die Kinder total langweilig fanden“, erinnert sich Haubold. Sie und ihre Schützlinge griffen zu Spaten, Hacke, Rechen und legten Themenbereiche an. Heute gibt es einen Teich, ein Gewächshaus, eine Kräuterspirale. Der Vorteil: Die Kinder einer Klasse graben nicht mehr alle im selben Gemüsebeet herum, sondern können sich während des Unterrichts im gesamten Gelände verteilen – jeder nach seinem Interesse.

Zudem dient das Areal als Grünes Klassenzimmer. Haubold: „Hier finden auch mal der Sachunterricht oder Musikstunden statt.“ Und der Garten ist noch längst nicht ausgereizt: In Vorbereitung sind gerade ein Kneippbecken und ein Baumhaus.

Das alles stand schon mal auf der Kippe. Als die Sanierung der Schule und der Einzug einer Kita geplant wurden, hieß es zunächst, dass der Schulgarten einem neuen Spielplatz für den Krippenbereich weichen müsste. „Zum Glück ist es dazu nicht gekommen. Wir haben uns sehr dafür eingesetzt, dass der Garten bleibt“, freut sich Karin Haubold. Ihre Schüler würden den Schulgartenunterricht nämlich inzwischen ganz toll finden.

Mit dem neuen Hochbeet kann nun auch die Naschecke ausgebaut werden. Auf zwei weitere Hochbeete – ebenfalls aus Spenden finanziert – wartet Schulgärtnerin Haubold noch. Damit es aber auch im Gewächshaus und in der Kräuterschnecke bald wieder grünt und blüht, hat sie sich schon eine Einkaufsliste angelegt: Gurkenpflanzen, Thymian und vieles mehr stehen darauf. Erdbeerpflanzen hingegen haben sie nun erst mal genug.