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Schulen zeigen ihre besten Seiten

Gymnasien und Oberschulen in Döbeln öffnen ihre Türen für Gäste. Dabei geht es nicht nur ums Lernen.

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© Lutz Weidler

Von Sylvia Mende, Tina Soltysiak und Wilrun Wagner

Oberschule oder Gymnasium – das ist die Frage, vor der viele Eltern von Viertklässlern stehen. Ihre Kinder haben in der vergangenen Woche die Bildungsempfehlungen bekommen. Und am Wochenende sorgten gleich fünf Schulen der Region dafür, dass ihnen die Entscheidung erleichtert wird.

In der Roßweiner Geschwister-Scholl-Oberschule war der Tag der offenen Tür mit Rundgängen über die Baustelle verbunden. Die Klassen werden derzeit noch in einer Interimsschule unterrichtet. Schulleiter Thomas Winter (links) zeigte, was die Schüler nach de
In der Roßweiner Geschwister-Scholl-Oberschule war der Tag der offenen Tür mit Rundgängen über die Baustelle verbunden. Die Klassen werden derzeit noch in einer Interimsschule unterrichtet. Schulleiter Thomas Winter (links) zeigte, was die Schüler nach de © Lutz Weidler
Lehrerin Judith Fulmer (l.) zeigt Tanischa Bader, Ivonne und Jenny Handschack die Bernhard-Kretzschmar-Gedächtnisgalerie in der Döbelner Körnerplatzschule.
Lehrerin Judith Fulmer (l.) zeigt Tanischa Bader, Ivonne und Jenny Handschack die Bernhard-Kretzschmar-Gedächtnisgalerie in der Döbelner Körnerplatzschule. © Lutz Weidler

In der Körnerplatzschule in Döbeln werden die Fünftklässler des Lessing-Gymnasiums unterrichtet. Beim Tag der offenen Tür war dort volles Haus. Die künftigen Gymnasiasten durften vieles selbst ausprobieren und zeigten Experimentierfreude in den naturwissenschaftlichen Fächern. „Wir wollen Fächer und Arbeitsgemeinschaften vorstellen. Alle Schüler, die sich beteiligen, kommen freiwillig in die Schule, was ich besonders schätze“, sagte Außenstellenleiterin Uta Richter. Für die Präsentation ihrer Schule hatten die Schüler für die „Kostbar“ selbst gebacken und Snacks zubereitet, die im Haus angeboten wurden. Die Gymnasiasten präsentierten ihre Arbeiten. Besonders beachtenswert findet Schulleiter Michael Höhme die kleine Bernhard-Kretzschmar-Ausstellung. Der Döbelner Maler hat die Körnerplatzschule besucht. Als Künstler prägte er den Stil der Neuen Sachlichkeit. Die Schüler sahen sich die Ausstellung im Stadtmuseum an und fertigten Adaptionen seiner Bildern.

Offene Baustelle in Roßwein

In Roßwein warfen die Viertklässler und deren Eltern erstmals einen Blick in die „neue alte“ Oberschule, wie Schulleiter Thomas Winter sie bezeichnet. Das Gebäude wird zurzeit rekonstruiert. „Ende April sollen die Innenarbeiten abgeschlossen sein. Die Gestaltung des Pausenbereichs schließt sich an“, sagte Winter. Gemeinsam mit Kerstin Bauer vom gleichnamigen Bauplanungsbüro aus Roßwein hat er rund 70 Personen durch das Haus geführt. Eltern, Kinder und Lehrer waren begeistert, von dem, was sie sie zu sehen bekamen. Für Sonnabend, 4. Juli, ist die große Schul-Wiedereröffnung geplant. Einige Eltern haben die Gelegenheit am Samstag genutzt und ihren Sprössling angemeldet. Maximal 56 neue Fünftklässler können aufgenommen werden.

Anstehen in Waldheim

Einen tollen Empfang bekamen die Gäste, die die Waldheimer Oberschule besuchten. Sie wurden von einem Schüler und einer Lehrerin persönlich begrüßt. Für die Viertklässler gab es eine Willkommensmappe und einen Anstecker mit dem Bild der Schule. Im Hintergrund war der Gesang des Chores oder die Musik der Schulband zu hören. Wer sein Kind bereits am Sonnabend in der Schule anmelden wollte, musste etwas Geduld aufbringen, denn vor dem Sekretariat hatte sich eine Schlange gebildet. In der Schule gab es allerhand zu sehen. Im Rahmen des Ganztagsangebotes erden rund 15 Arbeitsgemeinschaften angeboten. Dabei sind die vielfältigsten Interessen vom Sport, über Kunst, Fotografie oder Modellbau berücksichtigt. Robert (13) hat sich für AG Kochen und Backen entschieden. Er servierte Waffeln. „Ich habe Spaß am Kochen. Und ich lerne auch Dinge, die ich zu Hause zubereite.“

Clowns an der Oberschule Hartha

In die Rollen von Clowns schlüpften beim Tag der offenen Tür die Pestalozzi-Oberschüler, die in der AG Clownerie/Pantomime mitarbeiten. Das Angebot ist seit diesem Schuljahr neu und wird von Jo Gramm geleitet, der die Schüler während eines Projektes für diese AG begeisterte. „Wir können in andere Rollen schlüpfen, müssen versuchen, uns in eine andere Person hineinzuversetzen. Das ist einfach toll“, sagte Sindy (11). Die Schüler greifen in ihrem manchmal lustigen, aber auch nachdenklichen Spiel Alltagsprobleme auf.

Die Harthaer Oberschule setzte am Tag der offenen Tür auf Gespräche mit den Eltern und Schülern. Denn die Viertklässler konnten bereits beim „SchulTestival“ und am Berufsorientierungstag die Schule kennenlernen. Für diejenigen, die noch nicht gefrühstückt hatten oder wieder hungrig waren, hatten der Elternrat und die Mitglieder des Fördervereins ein tolles Buffet hergerichtet.

Im Gymnasium wird genäht

Das Fach Handarbeit gibt es im Harthaer Martin-Luther-Gymnasium nicht. Aber die AG Textiles Gestalten. Unter Leitung der pensionierten Lehrerin Gabriela Kirsch nähen die Schüler Patchworkkissen und Taschen. Beim Tag der offenen Tür hatten sie zu einer öffentlichen Nähstunde eingeladen. Die AG Textiles Gestalten gibt erst seit diesem Schuljahr. „Ich dachte, es wäre schade, wenn ich meine Kenntnisse nicht weitergeben kann“, sagte Gabriela Kirsch. Die Schüler eignen sich neben verschiedenen Techniken auch Geduld, Akkuratesse sowie Kritikfähigkeit an und entwickeln Geschmack. „Das alles können sie fürs Leben gut gebrauchen“, sagte Gabriela Kirsch. Für Mariele (12) ist es sogar noch ein bisschen mehr. „Ich habe viel Spaß bei der Arbeit und kann mich entspannen. Am liebsten würde ich daheim weiternähen. Doch das kann ich nur, wenn ich die Zeit dafür habe“, so die Zwölfjährige.

Nicht nur die AG Textiles Gestalten stellte ihr Angebot am Sonnabend vor. In jedem Raum des Gymnasiums und auch in der HarthArena war etwas los. Die Gäste konnten zuschauen oder mitmachen. Am Abend feierten die Absolventen des Gymnasiums ihr Wiedersehen.