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Schützenverein ist gewachsen

Beim Silvesterschießen der Waldheimer Schützen geht es vor allem um Geselligkeit. Trotzdem nimmt einer einen Pokal mit nach Hause.

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© Dietmar Thomas

Von Helene Krause

Waldheim. Am Schießstand legt der erste Schütze die Flinte an und zielt auf eine Scheibe. Gleich darauf kracht ein Schuss. Das Geräusch tönt weit bis auf die Straße hinaus. Die Mitglieder des Waldheimer Schützenvereins veranstalten ihr traditionelles Silvesterschießen. Gekommen sind nicht nur die Vereinsmitglieder. Einige haben auch ihre Frauen und Kinder mitgebracht. In gemütlicher Runde sitzen sie im Aufenthaltsraum beisammen.

„Die Veranstaltung gibt es seit 1995“, sagt Jörg Lässig, Vorsitzender des Schützenvereins Waldheim. „Es ist einer der wenigen Anlässe, zu denen wir uns treffen und die meisten frei haben.“ An dem Vormittag wird aber nicht nur geschossen, sondern die Schützen und ihre Familien haben auch Gelegenheit, sich auszutauschen. Silvester verbringen sie aber nicht gemeinsam. „Das feiert jeder für sich“, sagt Lässig.

In diesem Jahr erkämpfte sich Rolf Benedix aus Saalbach bei Hartha den Silvesterpokal. Wie Jörg Lässig erklärt, gibt es bei dem Wettbewerb keine Platzierten. „Es wird nur um den Pokal geschossen.“

Im vergangenen Jahr haben die Vereinsmitglieder zahlreiche Wettkämpfe absolviert, so zum Beispiel das Kleinkaliberschießen, das Schießen mit Gewehr und Pistole oder mit Ordonnanzwaffen. Letzteres sind alte Armeepistolen und -gewehre. Außerdem wurde der Trapp-Pokal ausgeschossen. „Dieser ist aus dem Taubenschießen hervorgegangen“, erklärt Lässig. „Früher wurde auf Tontauben geschossen. Jetzt ist es die Trapp-Scheibe, die fliegt.“ Des Weiteren gab es im vergangenen Jahr ein Sommerfest, den Schützenkönigsball und das Stadtschützenkönigsschießen. Dabei absolvieren Bürger unter Anleitung der Schützen einen Wettkampf. Auch in diesem Jahr stehen die Wettbewerbe wieder im Kalender der Schützen. Geplant sind für 2017 auch Pflege- und Erhaltungsarbeiten an der Standanlage in Massanei. So sollen der Sandfang gestaltet und die Holzverblendung erneuert werden.

Dass der Waldheimer Schützenverein auf 53 Mitglieder angewachsen ist, freut Jörg Lässig. Er hofft, dass es noch mehr werden.

Seit 1992 ist Michael Pohl aus Jeßnitz Mitglied im Schützenverein Waldheim. „Es ist ein Hobby“, sagt er. „Man kann mal etwas anderes tun.“ Als ehemaliger Berufssoldat und Polizeibeamter hatte er ein Leben lang mit Waffen zu tun. „Es macht Spaß“, meint er. „Man ist mit Leuten zusammen und kann sich über Waffen und auch über andere Dinge austauschen.“ Pohl war sechs Jahre im Vorstand des Waldheimer Schützenvereins.

Gert Wegscheider aus Waldheim war ursprünglich nur als Zuschauer gekommen. „Ich wollte es sehen“, sagt er. Weil es ihm gefiel, blieb er. „Das Vereinsleben interessierte mich und die Freundschaften untereinander“, berichtet er. Auch den Austausch mit anderen Schützenvereinen findet er schön. „Es macht Spaß, das Brauchtum zu pflegen.“ Tino Günzel aus Waldheim hat beim Fest auf dem Pfaffenberg eine Schießbude mit Luftgewehrschießen betreut. Wie er erzählt, hat ihm seine Frau geraten, sich mit dem Schützenverein in Verbindung zu setzen. „Das ist jetzt zwei Jahre her“, sagt er. Weil er Spaß am Schießen fand und vom Miteinander der Schützen begeistert war, wurde er Mitglied in dem Verein.