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Schützenhaus übernimmt Mühlencafé

Das Café zur Mühle ist wieder geöffnet – aber nicht durchgehend.

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© Andreas Weihs

Von Susanne Plecher

Zabeltitz. Ein großes Banner am Terrassengeländer verkündet es schon von Weitem: Das Mühlencafé ist wieder geöffnet. Aber nicht per se, sondern „für Ihre Feier und Veranstaltung“. Wer Interesse hat, kann eine Reservierungsanfrage an die Schützenhaus Eventgroup richten. Einige, so deren Geschäftsführer Thomas Krause, hätten das bereits getan.

„Wir haben seit dem 1. August die Konzession für das Café und inzwischen ein paar gebuchte Veranstaltungen“, sagt er. Sein Team und er sind nach eigenem Bekunden noch in der Ideenfindung, was genau mit der kleinen Gaststätte passieren wird. Hundertprozentig durchgeplant sei deren künftige Nutzung noch nicht. Dennoch gehe dort in den nächsten Tagen der Betrieb los, so Krause. Ein Betrieb, der nicht viel mit einem herkömmlichen Ausflugslokal zu tun haben dürfte. Ein Restaurant, das fünf Tage pro Woche geöffnet hat und in das jeder, der Lust und Laune hat, einkehren kann, wird das Mühlencafé nicht mehr sein. Soviel ist sicher.

Vorerst an Wochenenden geöffnet

„Derzeit sind durchgehende Öffnungszeiten nicht denkbar. Aber wir planen, vorrangig an den Wochenenden ein Angebot zum Beispiel für Radler zu bringen. Hauptsächlich sehen wir das Café als Objekt zum Mieten für Feierlichkeiten“, sagt der Schützenhaus-Chef. Seine Entscheidung dürfte durchaus strategisch gewesen sein. Das Mühlencafé mit seinen 40 Sitzplätzen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Barockgarten und Palais macht sich gut im Portfolio der Eventgroup. Der Park wird dank intensiver Bemühungen der Stadt und der Zabeltitzer selber immer schöner, das Palais aufwendig saniert. Das barocke Ensemble gewinnt wegen der intensiveren touristischen Vermarktung überregional an Bekanntheit, nicht zuletzt wegen seiner Mitgliedschaft im renommierten Schlösserland Sachsen. Auch an der Alten Mühle, die lange als letzter Schandfleck im Ort galt, sind Sanierungsarbeiten im Gange. Besitzer Timmy Held hat das Wehr schon gebaut, und für das Gebäude selbst sehr interessante Vorstellungen. „Das Objekt gefällt uns ringsum“, sagt Thomas Krause, der bislang verschiedene private Veranstaltungen im Alten Schloss organisiert hat und die örtlichen Gegebenheiten gut kennt. Dem Renaissancebau selbst stehen Veränderungen bevor. Der Jägersaal soll Teil des Ärztezentrums werden und fällt damit mittelfristig als Feier-Raum weg.

Die Idee, das Objekt zu übernehmen, kam Krause aber nicht selber, sondern Christoph Jahn. Er hatte das Café zusammen mit Peter Liebmann vor gut zwei Jahren erworben. Jahn sei auf ihn zugekommen und habe ihn gefragt, so Krause. Jahn, der mit Liebmann gemeinsam die Firma JL Coffee Crew GmbH & Co. KG, betreibt, hält sich bedeckt. „Herr Krause hat das Café gemietet“, mehr gibt er nicht preis. Längere Schließzeiten des Lokals lassen vermuten, dass sich ein gastronomischer Betrieb zumindest von montags bis freitags kaum lohnt. Ein wirtschaftliches Risiko geht Krause dennoch nicht ein. „Für uns ist es eine Ergänzung zu unseren anderen Objekten“, sagt er. Eine Mitarbeiterin des Cafés hat er fest angestellt. Seit Juli ist sie im Stammhaus integriert und Teil der 14-köpfigen Belegschaft. Krause will seine Mitarbeiter ganzjährig mit verschiedenen Tätigkeiten in seinen diversen Objekten beschäftigen. Winter- oder Sommerkurzarbeit gibt es bei ihm nicht. Das spricht sich in der Branche herum. Für zwei Ausbildungsstellen für eine Kochlehre habe es zahlreiche Bewerber gegeben.

Früher DRK-Schulungsraum

Das kleine Gebäude, das an der Röder mit Blick zum Palais, dem Alten Schloss und der Kirche gelegen ist, war ursprünglich eine Sägemühle. Zu DDR-Zeiten ist es als DRK-Schulungsraum genutzt und später vom Zabeltitzer Torsten Kirbach gekauft worden. Er hatte das Mühlencafé selbst betrieben, später verpachtet und 2008 schließlich an Harry Huber und Ute Käbisch verkauft. Weil Huber, der im Ort als Original wahrgenommen wurde, schwer erkrankte, hatten sich die beiden im Frühjahr 2013 zum Verkauf entschlossen.