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Schüler machen Wünsche wahr

Das Evangelische Schulzentrum in Pirna möchte Bewohnern sozialer Einrichtungen eine besondere Überraschung bereiten.

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© Daniel Schäfer

Von Mareike Huisinga

Pirna. Ballluftpumpe, bunte Kreide, dünne Handschuhe, Puzzle, Katzenfutter. Wünsche können ganz unterschiedlich sein. Das wissen die Schüler der Stufe 11 und 12 am Beruflichen Gymnasium des Evangelischen Schulzentrums in Pirna. Bereits zum vierten Mal bereitet die Schule die Aktion „Freude schenken – Soziale Einrichtungen unterstützen“ vor.

Das Prinzip ist denkbar einfach und gleichermaßen clever. Die Schüler haben in den vergangenen Wochen verschiedene soziale Einrichtungen besucht, um nach Weihnachtswünschen zu fragen. Unter anderem waren sie in Kindergärten, Seniorenheimen, im Tierheim und in Förderschulen. Die Wünsche wurden akribisch notiert und schließlich auf kleine Wunschzettel geschrieben. Am Bunten Advent, der Adventsfeier des Evangelischen Schulzentrums, wird es dann einen besonderen Weihnachtsbaum geben. Statt Kugeln schmücken die zahlreichen Wunschkarten die grünen Zweige. „Die Besucher sind aufgefordert, sich eine Karte mitzunehmen, den Gegenstand zu kaufen, ihn hübsch einzupacken und schließlich bis zum 15. Dezember im Schulsekretariat bei uns abzugeben“, erläutert Sebastian Eschrig das Prinzip. Er ist Bereichsleiter des Beruflichen Gymnasiums.

In der letzten Woche vor dem Heiligen Abend schlüpfen die Schüler dann in die Rolle des Weihnachtsmanns und geben die Geschenke persönlich in den jeweiligen Einrichtungen ab. Nicht nur die Beschenkten profitieren von der Aktion. Die Schüler erlernen soziale Kompetenz. „Außerdem belegen Studien, dass Schüler, die sich sozial engagieren, auch eher bereit sind, als Erwachsene ein Ehrenamt zu übernehmen. Das entspricht dem Profil unserer evangelischen Schule“, berichtet Eschrig.

Die Spendenbaum-Aktion kommt gut an. In diesem Jahr haben die Schüler rund 100 Wünsche eingesammelt „Es fällt auf, dass viele Einrichtungen auch ideelle Wünsche ausgesprochen haben. Einige wünschen sich zum Beispiel, dass die Schüler etwas vorsingen, auf Instrumenten vorspielen oder etwas vorlesen. Es geht darum, anderen Menschen Zeit zu schenken“, sagt Lehrerin Lisa Banach, die das Projekt leitet.

Die Schüler aus der 11 sind eifrig bei der Sache und schreiben in schönster Schrift die Wünsche auf die vorgefertigten Kärtchen. Jennifer war zuvor in einer Kita an ihrem Wohnort Ehrenberg bei Hohnstein. Die Kita-Kinder dort wünschen sich Filzstifte und Bastelscheren. „Der Spendenbaum ist eine coole Aktion“, sagt sie. Ihre Freundin Lilly stimmt zu. Die Bewohner der Seniorenresidenz in Dohma haben ihr zuvor verraten, dass sie sich CDs mit Volksmusik wünschen, da sie selber gerne singen. Und in der Wohnstätte für Menschen mit Behinderung hat sie erfahren, dass man Katzenfutter für die Katze benötigt, die in dem Heim lebt. „Hoffentlich gegen alle Wünsche in Erfüllung“, sagt Lilly.

Darüber macht sich Lehrerin Lisa Banach keine Sorgen. „In den vergangenen Jahren waren die Wünsche am Baum so schnell gepflückt, dass wir Dekoration nachhängen mussten, damit der Baum nicht so kahl aussieht.“

Bunter Advent, 1. Dezember von 16 bis 19 Uhr, Evangelisches Schulzentrum, Rottwerndorfer Straße 49. Ein Spendenbaum steht auch im Dezember in der Evangelischen Grundschule an der Nicolaistraße.