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Schrauben und streichen fürs Dorf

Schon Kinder und Jugendliche können anpacken. Das beweisen junge Feuerwehrleute bei der 48-Stunden-Aktion. Die Beteiligung im Altkreis ist mager.

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© André Braun

Von Heike Heisig

Ostrau/Roßwein. Wie werden Schläuche verbunden, Seile sicher geknotet und Leitern richtig zusammengesteckt? All das und noch viel mehr lernen Kinder und Jugendliche in der Feuerwehr. In Ostrau, Schrebitz und Gleisberg können die Nachwuchsfeuerwehrleute noch mehr. Auch handwerkliche Fertigkeiten werden ihnen mitgegeben. Die beweisen sie bei der 48-Stunden-Aktion des Kreisjugendrings Mittelsachsen. Der Verein ruft seit Jahren Jugendgruppen dazu auf, innerhalb von 48 Stunden in ihrem Ort gemeinnützige Projekte anzupacken. Am liebsten sieht der Veranstalter, wenn diese Vorhaben von den Jugendlichen selbst noch geplant werden. Und dann heißt es natürlich: Wir packen an.

Ein Insektenhotel

Bei den Nachwuchsfeuerwehrleuten aus Gleisberg war das am vergangenen Wochenende der Fall. Schon ab Freitagnachmittag wurde das Feuerwehrgerätehaus der Ortschaft zu einer Holzwerkstatt. Improvisationstalent bewiesen dort Jugendwart Lutz Küchenmeister sowie seine Helfer Jan Küchenmeister und René Seltmann. Letzterer hatte sich um Holz, Schrauben und anderes Material gekümmert. Das stellte in diesem Jahr die Firma Solar Wagner aus Choren zur Verfügung, die damit nicht nur die Jugendarbeit der Feuerwehr unterstützt, sondern auch noch etwas Gutes für die Natur tut. Denn in Gleisberg entstand während der 48-Stunden-Aktion ein mehr als ein Meter hohes und fast ebenso breites Insektenhotel. Das bekommt auf dem Freigelände am Feuerwehrhaus einen Platz. Auch mehrere Vogelhäuschen stellten die Kinder her, die ebenfalls rund ums Depot aufgehangen werden.

Die Kinder waren in ihrem Eifer kaum zu bremsen. Auch den Erwachsenen bereitete das Assistieren beim Sägen, Bohren und Schrauben sichtlich Freude. Nur als Zaungast war Ortsvorsteher Bernd Handschack dabei. Ihm war der Stolz anzusehen, dass die Jugendwehr noch immer zur Stange hält. Vor vier Jahren war es Handschacks Idee gewesen, dass sich die Jugendfeuerwehr an der 48-Stunden-Aktion beteiligt. Lutz Küchenmeister, der nicht nur Jugendwart, sondern auch Ortschaftsratsmitglied ist, konnte Handschack für die Sache schnell begeistern – genau wie einige weitere Feuerwehrleute. Beim ersten Einsatz haben die Kinder das Buswartehäuschen gestrichen. Im Jahr darauf waren es die Geländer ums Gerätehaus, die neue Farbe erhielten und vorigen Herbst der Zaun am Dorfgemeinschaftshaus.

Holztüren gestrichen

Anliegen der Aktion ist, die Orte zu verschönern – mit und für Jugendliche. Das haben auch die Mitglieder der Jugendwehren Ostrau und Schrebitz getan. Sie strichen mit Feuerwehrmann Dirk Bartoschick und den beiden Jugendwarten Steffen Haynert und Jürgen Bartoschick die Holztüren der Erdkeller an der Gallschützer Straße in Schrebitz. Die sind gegenüber dem Landgasthof Wolf zu finden. Damit haben jetzt nicht nur dessen Gäste, sondern alle Schrebitzer einen schöneren Anblick, wenn sie an dieser Stelle vorbeilaufen oder -fahren. Die in Schrebitz Mitwirkenden bekamen wie die Gleisberger einen Pokal. Den überreichten die Bürgermeister von Ostrau und Roßwein sowie Sabine Hilsbrich vom Kreisjungendring als Organisatorin. Sie bedankte sich wie die Rathauschefs für den Einsatz der jungen Leute. Die Gemeinde Ostrau spendierte außerdem noch Kinogutscheine.

Außer den beiden Jugendwehren haben sich keine weiteren Jugendgruppen im Altkreis Döbeln an der 48-Stunden-Aktion beteiligt.