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Schon wieder Gift in der Milch für chinesischen Markt

Wellington/Peking. Chinesische Importeure haben Milchprodukte zurückgerufen, nachdem der neuseeländische Hersteller Fonterra vor Bakterien in seinen Produkten gewarnt hatte. Vier chinesische Unternehmen haben die Rückrufaktion eingeleitet.

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Wellington/Peking. Chinesische Importeure haben Milchprodukte zurückgerufen, nachdem der neuseeländische Hersteller Fonterra vor Bakterien in seinen Produkten gewarnt hatte. Vier chinesische Unternehmen haben die Rückrufaktion eingeleitet. Der Milchproduktehersteller Fonterra hatte zuvor mitgeteilt, dass Tests seiner Produkte auf Bakterien hingewiesen hätten, die eine lebensgefährliche Botulismus-Vergiftung auslösen könnten, die in schweren Fällen zur Muskellähmung und gar zum Tod führen kann.

Offenbar wurde das Molkekonzentrat im Mai 2012 in der Produktionsstätte Hatapu in der Region Waikato verunreinigt, weil eine Leitung nicht richtig sterilisiert worden war. Fonterra bemerkte das Problem jedoch erst im März 2013. Mitte vergangener Woche ergaben Tests, dass das Pulver mit dem Bakterium verseucht war.

Mithilfe der Chargennummern seien alle verseuchten Ladungen lokalisiert worden. Sie seien für Australien, China, Vietnam und Thailand bestimmt gewesen. Es handelt sich um 40 Tonnen Molkenkonzentrat, aus dem 900 Tonnen Nahrungsmittel hergestellt wurden, neben Babynahrung auch noch Joghurt, Sport- und Proteingetränke.

Die Panik in China ist verständlich, denn vor fünf Jahren hatten Produzenten in China die verbotene Chemikalie Melamin unter Milchpulver gemischt, um einen höheren Proteingehalt der Flüssigkeit vorzutäuschen. Mindestens sechs Säuglinge starben an Nierenversagen, fast 300 000 Kleinkinder wurden krank. Fonterra war damals zu 43 Prozent an der chinesischen Firma Sanlu Dairy beteiligt, die im Zentrum des Skandals stand. Die nächste China-Krise folgte 2012, als Fonterra in einigen Produkten Rückstände des Düngemittels DCD entdeckte. (sta mit dpa)