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Schon wieder bewaffneter Überfall

Nicht einmal 24 Stunden nach der Tat an der Wilsdruffer Straße hat es einen weiteren Raubüberfall gegeben. Dieses Mal wurde ein Nagelstudio ausgeraubt.

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© Tino Plunert

Dresden. Zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden hat am Montagabend ein bewaffneter Mann in Dresden Bargeld geraubt. Nachdem in der Nacht zum Montag das italienische Restaurant L’Osteria an der Wilsdruffer Straße Ziel des Täters war, traf es dieses Mal ein Nagelstudio in Kleinzschachwitz.

Der Täter entkam mit gerade einmal 100 Euro.
Der Täter entkam mit gerade einmal 100 Euro. © Tino Plunert
Blick auf das Studio an der Meußlitzer Straße.
Blick auf das Studio an der Meußlitzer Straße. © Tino Plunert

Der Räuber kam kurz vor 18 Uhr in das Geschäft auf der Meußlitzer Straße. Arita M. bediente gerade die letzte Kundin des Tages, als der maskierte Mann vor den Tresen trat. Er drohte der 32-Jährigen mit einer Pistole und forderte Bargeld. Die Angestellte gab ihm knapp 100 Euro. Damit flüchtete der Täter in unbekannte Richtung. Der Mann ist etwa 20 Jahre alt, 1,70 Meter groß und schlank. Er hatte sich eine schwarze Sturmhaube über den Kopf gezogen und trug dunkle Kleidung. Das Geschäft auf der Meußlitzer Straße hatte am Dienstag trotzdem geöffnet.

„Es war zum Ladenschluss, es saß noch eine Kundin im Laden, als der Mann ins Geschäft kam“, berichtete Arite M. „Er forderte die Tageseinnahmen. Ich wusste im ersten Moment gar nicht, was gerade passiert.“ Die junge Frau, die gerade schwanger ist, reagierte genau so, wie es die Polizei in rät. Sie gab dem Mann das Geld. „Sicherlich, das Bargeld ist hin, aber das ist ersetzbar. Leben und Gesundheit sind es im Zweifel nicht“, sagt Polizeisprecher Marko Laske. „Die Polizei kann nur davon abraten, den Helden zu spielen.“

Nachdem der Räuber mit seiner Beute geflüchtet war, rief Arite M. die Polizei. „Das Ganze dauerte eine Minute, aber das kam einem natürlich ewig vor“, berichtete sie am Dienstag. Auf die Nagelstudio-Mitarbeiterin wirkte der Täter eher planlos.

Diese Information ist für die Polizei wichtig, denn die Beamten fahnden seit der Nacht zum Montag nach einem Räuber, der mehrere Tausend Euro aus der L´Osteria an der Wilsdruffer Straße erbeutet hat. Dieser Täter ging nach einem genauen Plan vor, sind die Beamten überzeugt. Er wusste, wo er nach Restaurantschluss den 21-jährigen Mitarbeiter mit dem Schlüssel des Lokals treffen kann, um ihn mit vorgehaltener Pistole zurück in die Gaststätte zu zwingen. Er hatte auch geplant, den jungen Mann einzusperren, bevor er flieht. So konnte dieser Räuber bei seiner Flucht einen Vorsprung vor der Polizei gewinnen.

Nach diesen Überlegungen geht die Kripo davon aus, dass es zwei unterschiedliche Täter waren, die das Restaurant und das Nagelstudio überfallen haben. Dafür sprechen auch die Täterbeschreibungen. Der Räuber aus dem Innenstadt-Restaurant war etwa zehn Zentimeter größer als der Täter, der das Nagelstudio überfallen hat. Wie im Fall von der Wilsdruffer Straße hofft die Polizei, dass es Zeugen gibt, die etwas zu dem Täter sagen können. Allerdings sich in den ersten 24 Stunden nach dem Überfall auf das italienische Restaurant noch keine Zeugen bei den Beamten gemeldet. (csp)

Die Polizei sucht Zeugen: (0351) 483 22 33