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Schokoladen-Manufaktur öffnet bald

Marcus Schürer zieht mit seiner Manufaktur in die ehemalige Gommersche Schule in Heidenau. Vor dem Genuss kommt das Putzen.

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© Norbert Millauer

Von Heike Sabel

Heidenau. Der Chocolatier in Arbeitskluft, die Mitarbeiterinnen beim Räumen und Putzen, die Handwerker beim Malern, Sägen und Installieren: Bevor hier Schokolade hergestellt wird, ist noch einiges zu tun. Marcus Schürer hat vor reichlich einem Jahr die ehemalige Grundschule an der Güterbahnhofstraße gekauft, um hier seine Schokoladenmanufaktur einzurichten. Nun steht sie kurz vor der Eröffnung.

Trotzdem ist von Schokolade noch nicht viel zu sehen – nicht auf den ersten Blick. Auf den Zweiten schon. Im Lager in einem der unzähligen Regale steht auf einer Kiste „Mühlenbröckel“. Das ist die mit Nougat gefüllte Spezialitäten-Referenz auf Heidenau und seinen Mühlgraben.

Es gibt viele Lager in der neuen Schokoladenmanufaktur. Für die Zutaten und Rohstoffe, für die Verpackung, für die fertigen Schokoladen. Großzügig auch das Kernstück, die Produktion. Kein Vergleich zu den bisherigen Räumen auf der Pirnaer Straße. „Erstaunlich viel Platz“, sagen Michaela Tamme und Stefanie Wainauske. „Hier können wir in der Pause Salsa tanzen.“ Doch bevor es so weit ist, wienern sie die Schokoladenkessel. Das Überziehband steckt noch unter einer blauen Hülle, das Ausrollband muss noch angeschlossen werden. Aber die Sticken genannten Rollwagen für die Tabletts mit den fertigen Pralinen stehen schon da. Marcus Schröter trägt mit einem Handwerker eine Trennwand in Richtung Toilette. „Die müsste bei den Damen rein“, sagt der Handwerker. Ein anderer erklärt Schürer, wo noch die Nähte verschweißt werden müssen.

Im Erdgeschoss steht auf der einen Seite des Haupteingangs die Horizontalkugelmühle. Hier entsteht die Schokolade, die oben weiter verarbeitet und nebenan im Ladencafé probiert und verkauft wird. Stühle und Tische, Kaffeemaschine und ein historisches Schokoladenmacher-Bild stehen auf dem Fußboden. Außerdem gibt es im Erdgeschoss einen Veranstaltungsraum.

Michaela Tamme und Stefanie Wainauske träumen von ihren Lieblingspralinen. Für die gelernte Köchin Stefanie, genannt Steffi, sind es die mit Sherry und Passionsfrucht. Konditorin Michi steht auf Amaretto und Erdbeere mit grünem Pfeffer. Meister Schürer hatte zwischendurch mal Heißhunger auf Marzipan. Weil er diesen auf Anhieb nicht fand, griff er zu einer Praline. Das ist ja aber bei den Selbsthergestellten kein Opfer.

Von Tag zu Tag werden Übersicht und Ordnung größer. Nächste Woche gibt Schürer sich und seinen Mitarbeitern noch Zeit, am 25. April soll die erste Schokolade am neuen Standort hergestellt werden. Der Laden wird am 2. Mai eröffnet. Einfach so, indem Schürer aufschließt. Die große Feier mit Tag der offenen Tür und Fest auf dem Hof gibt es am 21. Mai. Dann kann sich jeder selbst als Chocolatier probieren.