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Schöner parken in Königstein

Mehr als nur ein Parkplatz: In der Festungsstadt wird eine Brachfläche hergerichtet. Die soll auch für Kinder etwas bieten.

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© Andreas Weihs

Von Carina Brestrich

Königstein. Ein Parkplatz mitten in der Stadt und dazu noch kostenlos – in Königstein gibt es so etwas noch. Auf der Freifläche an der Pirnaer Straße Nummer 1 dürfen Autofahrer ihr Fahrzeug kostenfrei abstellen. Vor einigen Jahren hatte die Stadt auf dem Grundstück ein altes Wohn- und Geschäftshaus abreißen lassen. Seither ist auf der Brachfläche Wildparken angesagt. Nächstes Jahr allerdings soll damit Schluss sein: Dann, so der Plan der Stadt, bekommt die Brachfläche ein neues Gesicht.

Schon seit einiger Zeit hat Königstein vor, die unansehnliche Fläche herzurichten. Ziel ist, ordentliche Stellflächen zu schaffen und einen Spielplatz anzulegen. Tatsächlich ist der erste Schritt dazu schon erledigt: Der Randbereich zur Biela ist vergangenes Jahr zu einer einladenden Promenade mit Fußweg, Bepflanzung und Sitzbank umgewandelt worden.

Wie der übrige Teil des Areals gestaltet werden könnte, das hat Architektin Annett Ammon vom Büro „rka Architekten“ jetzt im jüngsten Stadtrat vorgestellt. Die Stadt hatte das Dresdner Büro beauftragt, eine optimale Lösung für die Fläche zu finden. Demnach wird künftig in der Mitte des Areals geparkt, eine Einbahnstraße führt um die Stellflächen, zu denen auch zwei separate Behindertenparkplätze gehören. „Nach der jetzigen Planung werden 25 Autos Platz haben“, erklärte Annett Ammon.

Reste des abgerissenen Hauses werden wiederverwendet

Doch ein reiner Abstellplatz für Autos, das wird das Areal an der Pirnaer Straße nicht. Stattdessen soll ein Spielplatz mit Aufenthaltsfläche gerade Familien mit Kindern zum längeren Aufenthalt einladen.

Zunutze machen könnte sich die Stadt dafür die Reste des abgerissenen Hauses. Übrig davon ist etwa noch das Tonnengewölbe mit dem Türstock. Auf dem, so sehen es die Pläne der Architekten vor, könnten ein Sandkasten, Sitzstufen und eine Terrasse angelegt werden. Das hat gleich mehrere Vorteile. So schafft die erhöhte Lage nicht nur eine Abgrenzung zu den Parkflächen, sondern bietet sich auch für eine Hangrutsche an. „Vorstellbar ist außerdem ein eingelassenes Trampolin“, sagte Annett Ammon. Als Spezialistin für historische Baukonstruktionen hat die Architektin auch einen Vorschlag, um gleichzeitig die Reste des einstigen Gebäudes in Szene zu setzen. „Mit einem Gitter vor dem Türsturz und einer entsprechenden Beleuchtung kann man einen weiteren Blickpunkt schaffen.“

Das letzte Wort gesprochen ist damit aber noch nicht. Stattdessen werden auch die Königsteiner mitreden und ihre Vorschläge einbringen dürfen. Dazu sollen ihnen die Pläne in einer Einwohnerversammlung vorgestellt werden, erklärt Bürgermeister Tobias Kummer (CDU).

Mehr Flair für die Innenstadt

Eine solche solle es noch dieses Jahr geben. Wann genau es dann mit dem Bauarbeiten losgeht, das kann Kummer momentan noch nicht sagen. Auf jeden Fall aber ist die große Verschönerung fürs kommende Jahr fest im Plan. Bis dahin wird dann auch die Haushaltssperre wieder aufgehoben sein, kündigt er an. Diese hatte sein Amtsvorgänger Frieder Haase (parteilos) nach dem gescheiterten Verkauf der Pfaffendorfer Schule und damit fehlenden fest eingeplanten Einnahmen verhängt.

Bürgermeister Tobias Kummer ist jedenfalls zuversichtlich. Er sieht die Gestaltung der Fläche als weiteres Mosaiksteinchen auf dem Weg zu einer Innenstadt mit mehr Flair. Zudem erledigt die Stadt mit dem Parkplatz noch eine weitere Hausaufgabe: Nach der Sanierung des Begegnungszentrums „Treffpunkt“ gleich gegenüber ist die Stadt verpflichtet, für die Besucher auch Parkplätze zu schaffen. Ob diese auch in Zukunft kostenfrei bleiben, das ist allerdings noch unklar: „Dazu gibt es noch keinen Beschluss“, sagt Kummer.