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Schneiden mit dem Super-Laser

Bei Dremicut in Neukirch sind die Auftragsbücher voll. Das hat Auswirkungen auf Investitionen und Arbeitsplätze.

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© Steffen Unger

Von Ingolf Reinsch

Neukirch. Groß können viele. Die Kirchner und Müller Lasertechnik GmbH Dresden und ihr Neukircher Tochterunternehmen Dremicut gehen den entgegengesetzten Weg, je kleiner, desto besser. Die Dremicut GmbH arbeitet im Mikrometerbereich. Dabei geht es um Toleranzen von wenigen tausendstel Millimetern. Unter anderem in der Mikroelektronik, der Uhrenindustrie und der Medizintechnik ist diese Präzision gefragt. Die Neukircher liefern sie.

Teamarbeit für höchste Präzision: Grit Hobmaier bedient die neue Schneidanlage. Was darauf produziert wird, geht sofort zur Gütekontrolle. Am Messtisch schaut Martin Lehmann genau hin.
Teamarbeit für höchste Präzision: Grit Hobmaier bedient die neue Schneidanlage. Was darauf produziert wird, geht sofort zur Gütekontrolle. Am Messtisch schaut Martin Lehmann genau hin. © Steffen Unger

Um sich im Wettbewerb behaupten zu können, erweitert das Unternehmen seinen Maschinenpark. Die erste von drei neuen Anlagen, die die Dremicut GmbH in diesem Jahr kauft, ist jetzt in Neukirch installiert worden: eine Anlage fürs Mikrolaserschneiden. Gefertigt werden darauf unter anderem Präzisionsschablonen für die Mikroelektronik. „Besonders die Vielfalt an Strahlquellen und Komponenten ermöglicht uns, einen enorm breiten Bearbeitungsbereich abzudecken, der wohl nicht nur in Deutschland einzigartig sein dürfte“, sagt Geschäftsführer Kalman Kirchner.

Die neue Anlage ist nicht nur supergenau. Sie ist auch wesentlich schneller als die Vorgängermodelle und damit geeignet, große Serien herzustellen. Der Laser fährt in Windeseile übers Blech; rund 15 Sekunden braucht er, um ein Präzisionsteil zu schneiden. Der Gütekontrolleur sitzt gleich neben seiner Kollegin, die die Maschine bedient. Als erstes wird ein Muster geschnitten und sofort am Messtisch kontrolliert. Wenn alles in Ordnung ist, startet die Produktion. 180 dieser Präzisionsteile können aus einem Blech geschnitten werden. Jeweils fünf davon werden stichprobenartig kontrolliert. Schon bei kleinsten Abweichungen würde man die Maschine anhalten und die Einstellungen korrigieren. Die absolute Ausnahmesituation.

Angebot erweitert

Dremicut arbeitet vor allem für Kunden in Deutschland, Tschechien, Österreich und der Schweiz. Aktuell sorgt ein Großauftrag aus Spanien für viel Arbeit in Neukirch. Über den Namen des Kunden und dessen Produkt wurde Stillschweigen vereinbart. Der Neukircher Betrieb stieß in der Vergangenheit an Kapazitätsgrenzen. Auch ein Grund, 240 000 Euro in die neue Anlage zum Mikrolaserschneiden zu investieren. Es ist die 21. Laseranlage, die an den Standorten Neukirch und Dresden arbeitet. Noch mal 360 000 Euro fließen in diesem Jahr in zwei weitere Maschinen.

Im vergangenen Herbst erweiterte das Unternehmen sein Angebot, investierte auch in eine Anlage zum Laserschweißen. Das nunmehr dritte Standbein neben dem Laserschneiden im zwei- und dreidimensionalen Bereich und Laserbeschriften. „Wir bieten damit unseren Kunden ein Allround-Spektrum im Bereich der Mikrobearbeitung an“, sagt Kalman Kirchner. Nebeneffekt: Die Arbeit bleibt im eigenen Haus. „Wir erzielen dadurch bessere Ergebnisse, wissen, dass unsere hohen Qualitätsmaßstäbe in allen Arbeitsabläufen eingehalten werden“, sagt der Geschäftsführer.

Die Dremicut GmbH hat zurzeit 14 Mitarbeiter. Drei wurden seit Jahresbeginn neu eingestellt – zwei im Bereich Fertigung, eine im Büro. Und die Weichen im Unternehmen sind auf weiteres Wachstum gestellt – nicht nur hinsichtlich der Technik. Zurzeit verhandelt die Geschäftsführung über den Kauf einer weiteren Fläche im Gewerbegebiet „Am Bönnigheimer Ring“. Damit steht die dritte bauliche Erweiterung der 2001 gegründeten Firma in Aussicht. Dremicut hatte 2001 zunächst auf 200 Quadratmetern begonnen zu produzieren. Vier Jahre später wurde angebaut; 2008 kam ein Neubau hinzu. Seitdem arbeitet das Unternehmen auf 900 Quadratmetern.