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Schmuckes Geschäft – mehr Kunden

Der Hörakustiker Kind ist nicht nur bei älteren Menschen gefragt. In dieser Woche gibt es im Laden am Bischofswerdaer Markt was zu feiern.

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© Steffen Unger

Von Theresa Hellwig

Bischofswerda. Damals waren sie noch groß, gerne hautfarben. Heute tendieren die Kunden eher zu Metallic-Optik, und die Geräte werden immer kleiner und unauffälliger. So viel mehr ist technisch möglich geworden in den vergangenen Jahren. Die Bischofswerdaer Filiale des Hörakustik-Geschäfts Kind hat die Entwicklung miterlebt. Seit 25 Jahren schon hält sich das Geschäft in Bischofswerda.

Bereits am Montagmorgen war der Andrang groß: Viele Kunden kamen vorbei, um zum Jubiläum zu gratulieren und das ein oder andere Glas Gratis-Sekt, ein Tässchen Kaffee oder ein paar Kekse abzustauben. Denn es gibt ja auch etwas zu feiern: Eine Woche lang zelebriert Kind nun sein erstes Vierteljahrhundert in Bischofswerda. Im März 1993 eröffnete das Unternehmen auf der Kamenzer Straße sein erstes Geschäft, zog vier Jahre später um auf den Markt. „Unser Geschäft damals war dunkel“, erinnert sich Regina Bahrig, die seit 1995 Filialleiterin in Bischofswerda ist. Als die Räumlichkeiten am Altmarkt 9 frei wurden, zog Kind vor rund fünf Jahren noch einmal um.

Hellere, größere Räume, eine freundlichere Atmosphäre – Regina Bahrig zeigt sich glücklich über die Entscheidung. Mehr als 120 Quadratmeter ist das Geschäft, in dem einst Haushaltswaren verkauft wurden, groß. Zwei Hörstudios befinden sich an dem jetzigen Standort. Mit Lautsprechern, die an verschiedenen Stellen im Raum verteilt sind, können Hörsituationen simuliert werden: im Wald, auf der Straße, beim Gespräch in der Küche mit brutzelndem Essen im Hintergrund, im Restaurant.

Es läuft gut, freut sich die Betriebsleiterin: „Unser Kundenstamm wächst über die Jahre hinweg ganz eindeutig.“ Nicht ganz unschuldig ist daran der demographische Wandel: Immer mehr Menschen sind alt, einher geht ein Mehrbedarf an Hörgeräten. Aber auch jüngere Menschen werden sensibler, erzählt die Hörakustiker-Meisterin. Sie merken zum Beispiel, dass sie in der Telefonkonferenz nicht mehr genügend verstehen, wenn es Nebengeräusche gibt. Und „auch an Laufkundschaft mangelt es uns nicht“, erzählt Regina Bahrig. Der Umzug habe da einen großen Unterschied gemacht. Zudem sei die Filiale am Markt für Kunden von außerhalb gut erreichbar.

„Unser Beruf ist ein Beruf mit Zukunft“, findet sie. „Der Bedarf ist da.“ So wurde beim letzten Umzug auch die Zahl der Angestellten von drei auf vier Mitarbeiterinnen erhöht. Dennoch ist das Phänomen des Fachkräftemangels auch für Kind kein unbekanntes. Die Branche wächst – doch auch für die Hörakustiker ist es kein Leichtes, junge und interessierte Bewerber für Ausbildungsplätze zu finden, erzählt Regina Bahrig. Während es im aktuellen Ausbildungsjahr keinen Lehrling in Bischofswerda gibt, wird ab Sommer wieder ein Lehrling ausgebildet.

25 Jahre in Bischofswerda. Nicht nur der Standort änderte sich in dieser Zeit. Auch die Hilfsmittel, die die Hörakustiker ihren Kunden anbieten können, haben sich entwickelt. Die Geräte sind dezenter geworden, vieles wird heutzutage digital reguliert oder kann per Handyapp eingestellt werden. Sogar der Klang kann angepasst werden, denn „mit Hörgeräten ist es, wie mit der Musik: Dem einen gefällt Operngesang, der andere mag Rockmusik und wiederum einem anderem gefallen Schlager“, erzählt Regina Bahrig. „Das ist sehr subjektiv.“

Digitales Hören – quasi Hören 2.0.