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Schmierereien nehmen wieder zu

Kaum sind die Graffiti entfernt, werden neue aufgesprüht. Nicht nur die Gegend um den Bahnhof ist betroffen.

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© Frank Korn

Von Frank Korn

Waldheim. Die Graffiti, die seit Ende des vergangenen Jahres in Waldheim überhandnehmen, haben die Mitglieder des Technischen Ausschusses beschäftigt. Auch Stadtrat Ricardo Baldauf (CDU) ist aufgefallen, dass solche Straftaten wieder zugenommen haben. „Man sieht überall neue Graffiti. Ich habe bestimmt zehn bis zwölf neue gezählt“, so Baldauf. Er schlägt vor, jeden einzelnen Fall anzuzeigen. Es bringe nichts, mehrere solcher Fälle in einer Anzeige zusammenzufassen. Erst wenn das Polizeirevier Döbeln anhand vieler Anzeigen sieht, dass sich die Anzahl dieser Taten häuft, könne es mit verstärktem Streifendienst reagieren, sagte Baldauf.

Auch Dieter Hentschel (Die Linke) sind diese Schmierereien ein Dorn im Auge. Einerseits, weil damit Gebäude und Eigentum verschandelt werden, aber auch aus einem parteipolitischen Grund. Er stellt klar, dass seine Partei und seine Fraktion nichts mit solchen Straftaten zu tun haben. „Mir ist aufgefallen, dass die Graffiti oft linke Inhalte haben. Wir distanzieren uns davon und haben damit nichts zu tun“, sagte Hentschel auch schon bei früheren Fällen.

Bernd Meinel vom Waldheimer Ordnungsamt bestätigte, dass aktuell acht Anzeigen vorliegen. „Wir haben die Schmierereien schon mehrfach wegmachen lassen“, sagte Meinel. Aber immer wieder seien die Flächen aufs Neue besprüht worden. Die Entfernung eines Graffito kostet jedes Mal zwischen 600 und 1 500 Euro, je nachdem wie groß die beschädigte Fläche ist. Die Aktivitäten der Sprüher beschränken sich dabei nicht nur auf den Waldheimer Bahnhof. „Es sind mehrere Orte im Stadtgebiet, die mit Graffiti besprüht werden“, so Bernd Meinel.

Die Täter auf frischer Tat zu erwischen, sei schwer. Zwei Personen, die politisch motivierte Schmierereien hinterließen, sind in der jüngsten Vergangenheit ermittelt worden (DA berichtete). Doch das sei eher die Ausnahme. „Man kann ja die Objekte nicht rund um die Uhr bewachen“, so Meinel. Die Stadtverwaltung setze deshalb darauf, dass Hinweise zu solchen Taten aus der Bevölkerung kommen. „Die Hinweise werden anonym behandelt“, versicherte der Ordnungsamtsleiter. Dass Hinweise aus der Bevölkerung durchaus hilfreich sein können, weiß Bernd Meinel aus eigener Erfahrung. Es habe in der Vergangenheit schon Fälle gegeben, in denen Graffitisprayer auf frischer Tat ertappt wurden. Laut Strafgesetzbuch sieht Paragraf 303 für Sachbeschädigungen dieser Art eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe vor.