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Schloss wird weiter saniert

Brandenburger Minister übergab Förderbescheid über rund 700 000 Euro. Das soll die nächsten drei Jahre weiterhelfen.

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© Archiv/Klaus-Dieter Brühl

Großkmehlen. Am Mittwoch besuchte Brandenburgs Minister für ländliche Entwicklung Jörg Vogelsänger Schloss Großkmehlen. Das Denkmal ist ein Projekt des Förderprogramms Leader. Der Minister übergab einen Fördermittelbescheid an Benedikt Buhl, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Zusammen mit den Eigenmitteln stehen somit reichlich eine Million Euro für die Fortsetzung der Sanierungsarbeiten im Inneren und des westlichen Vorplatzes zur Verfügung. 691 000 Euro stammen aus dem Programm der ländlichen Entwicklung.

Jürgen Klemisch, Leiter der Abteilung Liegenschaften der DSD, führte den Gast durch das Gebäude und erläutert die anstehenden Sanierungsmaßnahmen. Schloss Großkmehlen ist seit dem Jahr 2000 im Besitz der Brandenburgischen Schlösser gGmbH, einer Tochter der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Bis heute wurden Schloss, Jägerhaus, Gutshof und Park saniert. Von den bisher investierten Kosten von rund 12 Millionen Euro stammen fünf Millionen Euro aus dem Förderprogramm der ländlichen Entwicklung Leader.

Der neue Sanierungsabschnitt soll der Entwicklung des Kulturtourismus dienen. Um das Schloss für das breite Publikum zu öffnen, bedarf es der Restaurierung der sehr wertvollen Einfassungen und bedeutenden Räume sowie der Wiederherstellung der historischen Raumzuschnitte. Da die Arbeiten an Wand- und Deckenfassungen einen großen Zeitaufwand erfordern, ist es sinnvoll und zweckmäßig, die Maßnahmen über einen längeren Zeitraum von etwa drei Jahren zu realisieren. Im Einzelnen sieht das Nutzungskonzept den Ausbau und die Fertigstellung des Parterres sowie die Zugangsmöglichkeit zum ersten Obergeschoss vor. Die Räume im Parterre sind für Gastronomen und Event-Veranstalter vorgesehen. Dies kommt auch den bereits im Schloss stattfindenden Hochzeiten zugute. Die Beseitigung der bestehenden Provisorien erleichtert die Nutzung des Schlosses durch Gemeinde und Malschule.

Schloss Großkmehlen zählt mit seinen bau- und gartengeschichtlichen Elementen zu den bedeutenden Kulturdenkmalen Brandenburgs. Das mächtige dreigeschossige Wasserschloss wurde unter Einbeziehung eines älteren Baus in der Mitte des 16. Jahrhunderts errichtet. Umfangreiche Umbauten wurden gut einhundert Jahre später vorgenommen. Das Äußere des Schlosses prägen hohe Satteldächer und Renaissancegiebel. Die prächtigen, barocken Stuckaturen im ersten Obergeschoss stammen wahrscheinlich von italienischen Künstlern. Aus der Zeit der umfangreichen Veränderungen im Inneren zeugt insbesondere der figürliche, barocke Stuck. Einzigartige Wandmalereien verschiedener Epochen, heute noch unter späteren Farbschichten verborgen, sollen wieder freigelegt werden. Der ehemalige Schlossgraben und auch der vier Hektar große Park sind großenteils erhalten und wurden bereits weitgehend restauriert.

Schloss Großkmehlen ist eines von 18 Schlössern, Herrenhäusern und Parkanlagen in Brandenburg, die die gemeinnützige Brandenburgische Schlösser GmbH mit Unterstützung der DSD seit ihrer Gründung 1992 gesichert und umfangreiche Sanierungen durchgeführt hat. Diese Denkmale prägen baugeschichtlich und künstlerisch zusammen mit den Kirchen maßgeblich die Landschaften Brandenburgs. (SZ)