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Schloss Lauterbach im Fernsehen

Das MDR macht in dieser Woche Station im geschichtsträchtigen Kleinod der Region. Und durfte eine Überraschung erleben.

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© Klaus-Dieter Brühl

Von Catharina Karlshaus

Lauterbach. Der organisatorische Kopf des Tages trägt Bommelmütze. Hellblau umrahmt das leuchtende Accessoire das freundliche Gesicht von Heike Riedel. Die Redakteurin der beliebten Fernsehsendung „Unterwegs in Sachsen“ hat es eilig. Den Ablaufplan in den Händen und die Zeit fest im Blick, läuft sie eilig durch den Saal des Lauterbacher Schlosses. Im Schlepptau Tonmeister Lutz Leischke und Kameramann Henrik Flemming. Nicht, dass Heike Riedel irgendeinen Zweifel daran hätte, dass der mehrfach preisgekrönte Mann hinter den Bildern, die Szenerie nicht richtig einfangen könnte. Aber das Team um Moderatorin Beate Werner ist bereits schon eine Stunde zu spät dran. Bald wird sich das Tageslicht in die spätnachmittägliche Dämmerung verabschieden. Deshalb muss es jetzt schnell gehen.

Dieses Bild steht auf der Staffelei: der frühere Pavillon im Lauterbacher Park.
Dieses Bild steht auf der Staffelei: der frühere Pavillon im Lauterbacher Park. © Klaus-Dieter Brühl
Redakteurin Heike Riedel mit dem Ablaufplan der Sendung.
Redakteurin Heike Riedel mit dem Ablaufplan der Sendung. © Klaus-Dieter Brühl

Immerhin: Seit den frühen Morgenstunden sind die Vier in der Region unterwegs. Bereits um acht haben sie sich mit Karl-Heinz-Rutsch vom Heimatverein in Ebersbach getroffen. Durchstreiften mit dem profunden Kenner der Rödernschen Heide das Damwildgehege, waren auf dem Hutberg in Dobra und beobachteten Friesenpferde und Kraniche. „Es ist ein wunderschönes Stück Land mit einer Vielfalt von Eindrücken. In unserer Sendung wollen wir den Übergang von Heidewald zum Bergwald zeigen und werden deshalb auch noch die Königsbrücker Heide, Pulsnitz, Steina und das Haselbachtal besuchen“, verrät Heike Riedel.

Doch noch ist es nicht so weit. Noch ist das Fernsehteam zu Gast in Lauterbach, wo einige Mitglieder des überaus rührigen Fördervereines bereits auf sie warten. Mit Kaffee, Tee und selbst gebackenem Kuchen, so wie es laut Vorstandsmitglied Randi Friese, hier nun mal üblich sei. Keine Frage, im seit Stunden extra mit Lüftern beheizten Schloss herrscht Wohlfühlatmosphäre. Eine, die das MDR gern einfangen und vor allem den Zuschauern zeigen will, was durch das zehnjährige Engagement der Ehrenamtlichen hier entstanden ist.

Dass sich neben Hausherrin Randi Friese auch Hochland-Canaletto, Maler Roland Schwenke, eingefunden hat, ist freilich kein Zufall. Vor laufender Kamera wird der Dresdner erzählen, dass er seit 2010 16 Bilder für das Schloss gemalt hat. Ein Porträt von Kaiserin Maria Theresia aus seinen Händen ziert ebenso den Ballsaal wie das der Familie Palm, die einstmals auf dem Landsitz lebten. „Ich bewundere, wer so etwas kann. Offengestanden ist mir dieses Talent nicht beschieden“, sagt Beate Werner und lacht. Die Dresdnerin, die seit 25 Jahren überaus erfolgreich verschiedene Sendungen moderiert, hat sich nach eigenem Bekunden besonders auf den Dreh in Lauterbach gefreut. Selbst in Radebeul lebend, habe sie mit ihrer Familie schon oft zu Fuß oder auf dem Rad Streifzüge durch die Rödernsche Heide unternommen. „Insofern war ich begeistert, dass wir diese schöne Region Sachsens einmal näher vorstellen können“, bekennt Beate Werner.

Dass sie für die richtige Kameraeinstellung zunächst dreimal durch die Eingangstür des Lauterbacher Schlosses treten muss, stört die sympathische Moderatorin offenkundig nicht. Geduldig wiederholt sie jene Texte, die sie am Abend zuvor noch auswendig gelernt hat. Raum für Spontanität bliebe trotz aller notwendigen Vorbereitung trotzdem – keine Frage.

Beate Werner ist Profi genug und wird das auch gleich unter Beweis stellen. Denn was Redakteurin Heike Riedel nicht wissen konnte, steht mittlerweile in voller Schönheit auf einer schnell herbei geholten Staffelei: Der ehemals im Lauterbacher Park befindliche Pavillon, festgehalten in Öl. Das neuste Werk von Roland Schwenke. Während es Beate Werner und die Sächsische Zeitung an diesem Nachmittag schon ausgiebig betrachten dürfen, haben die Fernsehzuschauer sachsenweit erst am 18. März die Gelegenheit dazu. Denn dann wird die bis zum Ende der Woche produzierte Folge von „Unterwegs in Sachsen“ um 18.15 Uhr im MDR ausgestrahlt. Eine, die man nicht verpassen sollte!