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Schloss im Trend fürs große Fest

Immer mehr Paare heiraten im Barockschloss Rammenau. Wer einen Termin fürs nächste Jahr will, muss sich sputen.

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© Martin Voigt

Von Carolin Menz

Verliebte Blicke, innige Küsse, zärtliche Berührungen, herzliche Freude – im ehrwürdigen Barockschloss Rammenau wird das immer gern gesehen. Vor allem dann, wenn sich Verliebte hier ihren Traum erfüllen und heiraten. So wie Beatrice und Sebastian Mücke aus Bautzen, die hier am 7. Mai Ja sagten. Nun ist die Hochzeitssaison beendet. Sie war so erfolgreich wie keine zuvor, sagte Schloss-Weddingplanerin Maren Tzschoppe auf Anfrage.

Immer mehr Paar wollen im Schloss heiraten und ihren großen Tag im barocken Ambiente verbringen. 55 Trauungen gab es im Spiegelsaal an neun zuvor festgelegten Trautagen zwischen dem 7. April bis zum 1. Oktober – und damit sieben mehr als im Vorjahr. Während es im Frühling und Herbst noch freie Kapazitäten gab, kam es am 11. Juni und 2. Juli zum größten Andrang. „Das waren die Tage, an denen es jeweils acht Trauungen gab, mehr geht nicht“, sagt Maren Tzschoppe. Stündlich ab 9.30 bis 16.30 Uhr wurden Paare von Standesbeamtinnen aus Bischofswerda getraut. Die Sommermonate Juni und Juli kristallisierten sich als die beliebtesten fürs Heiraten heraus. Ein Trend, der sich fortsetzt: Fast alle Trautermine für Juni und Juli 2017 sind schon vergeben. Zunehmend treten auch gleichgeschlechtliche Paare vor die Standesbeamtinnen im Barockschloss. Zweimal zwei Frauen waren es diese Saison, zwei Männer kündigten sich für 2017 an. „Wir haben hier einfach ein sehr schönes Ambiente. Für den Spiegelsaal spricht zudem, dass er 120 Plätze bietet und Paare somit große Gesellschaften mitbringen können.“ Die Paare kommen inzwischen aus ganz Deutschland, viele kehren für die Heirat in die alte Heimat zurück. Doch manche haben das Schloss als Location im Internet gefunden und entdecken Rammenau und die Region für ihren Hochzeitstag erstmals.

Feier wird komplett ausgestattet

Um im Schloss Hochzeit zu feiern, muss man sich nicht dort auch trauen lassen. Viele kombinieren das, aber nicht alle. „Insgesamt haben in unseren Locations 36 Paare gefeiert, 18 davon haben sich bei uns zuvor trauen lassen“, sagt Maren Tzschoppe, die auch bei den Buchungen für das Fest einen Anstieg verzeichnet. Im vergangenen Jahr waren es noch vier Feste weniger. Die Planerin und ihr Team statten die Feiern komplett aus, kümmern sich um alles, was eine Hochzeit besonders und unvergesslich macht, ohne den Fokus auf individuelle Wünsche der Paare aus den Augen zu verlieren. Wie der Tag läuft, bestimmen allein die angehenden Eheleute. „Aber Paare sind immer sehr dankbar, wenn wir Vorschläge haben“, sagt Maren Tzschoppe. Sie unterstützt bei der Speisenauswahl fürs Buffet, bei der Deko, bei der Suche nach einem DJ, bei der Wahl der Blumen – und nicht zuletzt bei der Suche nach der passenden Location. Drei gibt es im Schloss zu buchen: die Schlossetage, der Boden im Kavaliershaus und den Meierhof. Für erträumte Märchenhochzeiten empfehle sich die Schlossetage mit opulentem Gartensaal, Jagd-, Vogel- und Kornblumenzimmer. „Ein paar Abstriche mussten wir hier in dieser Saison machen, da das Vogelzimmer und das Kornblumenzimmer derzeit restauriert werden. So gab es weniger Platz“, sagt Maren Tzschoppe. Auf dem Kavaliershausboden feiert man eher rustikal im Scheunenflair. Im einstigen Wirtschaftstrakt Meierhof geht es unter schönem Steingewölbe eher puristisch zu. Bis zu einhundert Gäste finden jeweils Platz. Bis zu zwei Feste zeitgleich gab es auch in dieser Saison. Parallele Feiern sind eine besondere Herausforderung an Service- und Küchenteam. „Aber guten Service dürfen alle Besucher erwarten“, sagt Maren Tzschoppe.

Das Barockschloss muss den Spagat meistern zwischen lebendiger Location und erhaltenswertem Kulturgut. Die Folge ist, dass nicht alles, was Brautpaare sich wünschen auf Hochzeitsfesten möglich ist. „Luftballons dürfen im Schloss zum Beispiel nicht zum Einsatz kommen. Sie könnten sich selbstständig machen und an den empfindlichen Brandmeldeanlagen falschen Alarm auslösen. Auch Konfetti ist nicht erlaubt. Und auf dem Kavaliershausboden aus Holz dürften wegen Brandgefahr keine echten Kerzen brennen. „Die Gäste verstehen das aber“, sagen die Hausherren.

Mit kleinen Tränen hingegen reagierte manche Braut aufs Wetter. Insgesamt hat sich das Wetter an den Trautagen zwar von der guten Seite gezeigt. Aber nicht alle Paare hatten so viel Glück. Zum Beispiel regnete es am 2. Juli. „Das war natürlich schade“, sagt Maren Tzschoppe. Sie kann Hochzeiten perfekt planen. Sonnenschein leider nicht immer. Schon jetzt plant sie die kommende Saison.