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„Schlimmer als die Kommunisten“

Im Streit um seinen Wolfszaun fährt Dieter Opitz nun ganz harte Geschütze auf: Er greift auf einem Transparent die Behörden an.

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© Klaus-Dieter Brühl

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Brößnitz. „Die können den Wolf schützen, aber nicht auf meine Kosten“, sagt Dieter Opitz aus Brößnitz. Fast drei Jahre währt sein Kampf um die Existenzberechtigung eines Wildzaunes zum Schutz seiner Mufflonschafe. Sowohl das Landratsamt als auch die Dresdner Landesdirektion Dresden wollten den Hobbyschafhalter zwingen, seinen Wolfszaun wieder abzubauen, weil der Sockel massiv im Außenbereich des Dorfes Brößnitz einbetoniert wurde.

In mühevoller Kleinarbeit schweißte Opitz dafür knapp 100 alte Metallpfähle zusammen. Erst im Nachhinein wurde ihm klar, dass er einen Bauantrag stellen muss, was er auch tat. Die Gemeinde genehmigte das „feste Bauwerk“ im Außenbereich, da es keinen öffentlichen Belangen entgegensteht. Das sahen Kreisbauamt und Landesdirektion allerdings anders. Obwohl man anfangs noch einen Kompromiss anstrebte, blieb die Baubehörde hart.

Anwalt Christian Schreiber aus Meißen wies auf die Vorbelastung des Geländes durch andere Zäune und die Ortsrandlage hin. Auch der Steinbruch Brößnitz wurde von ihm als Argument angeführt, dass die landschaftliche Eigenart in dem kleinen Dorf bereits gewerblich geprägt ist. Dieter Opitz hatte seinen Wolfsschutzzaum mittlerweile schon grün angestrichen und ein Nebengewerbe für die Schafhaltung angemeldet.

Da alles nichts half, hat Anwalt Schreiber Klage erhoben. Einen gerichtlichen Vergleich mit dem Verbleib des Zaunes ohne Genehmigung lehnt die Landesdirektion ab. Nun sieht sich Dieter Opitz als völlig rechtlos.