Merken

Schlimme Zustände nach IS-Belagerung

Zwei Monate war die nordirakische Stadt Amerli von IS-Extremisten eingeschlossen. Nach der Befreiung durch irakische Truppen ist das Leiden der Bewohner nicht zu Ende.

Teilen
Folgen
© dpa

Damaskus/Bagdad. Die aus der Belagerung durch Extremisten befreiten Menschen in der irakischen Stadt Amerli sind auf sofortige Hilfe angewiesen. Hunderte Familien litten nach der Blockade durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Hunger, berichtete die irakische Nachrichtenseite Al-Sumaria News am Montag unter Berufung auf einen lokalen Politiker. Viele Menschen seien erkrankt. Sie hätten über Wochen verunreinigtes Wasser aus versiegenden Brunnen trinken müssen.

Amerli und die umliegenden Dörfer waren am Sonntag bei einer gemeinsamen Offensive von kurdischen Peschmerga-Kämpfern und der irakischen Armee befreit worden. Nach Angaben des irakischen Staatssenders al-Iraqiya wurden dabei mindestens 100 IS-Kämpfer getötet. Die Extremisten hatten die Stadt zwei Monate lang belagert.

Peschmerga-Soldaten rückten am Wochenende an mehreren Fronten gegen IS-Stellungen vor. Nach Angaben der kurdischen Nachrichtenseite Rudaw eroberten die Soldaten bereits am Samstag den strategisch wichtigen Ort Sumar nahe des Mossul-Damms.

Am Sonntag kämpften kurdische Truppen zudem in der Region Sulaiman Bek unweit von Amerli. Dabei seien ein wichtiger IS-Anführer getötet und 36 weitere Kämpfer gefangen genommen worden, berichtete Rudaw am Montag. Die US-Luftwaffe hatte nach Angaben des US-Zentralkommandos die Offensiven in Amerli und Sumar mit Luftschlägen unterstützt. Vom Beginn ihres Einsatzes bis zum Sonntag haben die US-Streitkräfte eigenen Angaben zufolge 120 Luftangriffe im Irak geflogen.

Auf den syrischen Golanhöhen griffen syrische Regierungstruppen am Montag in der Stadt Kunaitra Stellungen der Islamistenmiliz Al-Nusra-Front an. Das meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Über mögliche Tote und Verletzte war zunächst nichts bekannt.

Keine neuen Erkenntnisse gab es über den Verbleib von 44 UN-Soldaten der Fidschi-Inseln. Die Blauhelmsoldaten waren am Donnerstag gemeinsam mit 72 philippinischen Kameraden von Kämpfern der Al-Nusra-Front eingekesselt worden. Ein Teil der philippinischen UN-Soldaten wurde im Verlauf des Samstags von Kameraden befreit, der andere konnte sich in der Nacht zum Sonntag in Sicherheit bringen. Die UN-Soldaten beobachten auf den Golanhöhen den Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien. (dpa)