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Schlamm von den Straßen geräumt

In Töllschütz und Obersteina ist die Feuerwehr im Einsatz, in Zschaitz der Bauhof. Unterstützung gibt es von den Landwirten.

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© Feuerwehr Ostrau

Von Sylvia Jentzsch

Ostrau/Zschaitz. Der Starkregen führte am Sonnabend in der ländlichen Region zu einigen Überschwemmungen. In Töllschütz und Ober-steina waren die Ostrauer und Schrebitzer Wehr im Einsatz. Sie wurden um 11.10 Uhr alarmiert.

Zentimeterhoher Schlamm wurde auf einer Länge von etwa 30 Metern die Straße gespült. „Der Landwirtschaftsbetrieb Porst hat die Räumarbeiten mit einem Radlader unterstützt und den Schlamm von der Straße geschoben. Wir haben dann das Reinigen mithilfe von Wasser aus den Tanklöschfahrzeugen übernommen“, so Ortswehrleiter Tom Kunath. Damit sei die Unfallgefahr beseitigt worden. Denn ein Fahrzeugführer hätte durchaus die Kontrolle verlieren und das Auto wegrutschen können. Auch in Obersteina waren die Ostrauer Feuerwehrleute im Einsatz, um den Schlamm von der Brücke zu beseitigen.

In Zschaitz waren bereits am frühen Sonnabendmorgen die Mitarbeiter des Bauhofes im Einsatz. Wieder hatte es Schlamm auf die Kreisstraße in Zschaitz, von Döbeln aus kommend, gespült. „Damit nicht noch mehr Schlamm auf die Straße und in Grundstücke läuft, haben Mitarbeiter der Agrar AG Ostrau schwere Technik eingesetzt und Furchen in das abgerodete Maisfeld gezogen. Dadurch konnte das Regenwasser besser versickern“, sagte Bürgermeister Immo Barkawitz (parteilos).

Schon seit Jahren weist Gemeinderat Jörg Fritzsche auf die Problematik des Flutgrabens hin. Im Jahr 2014 hatte es nach einem Starkregen eine Überschwemmung gegeben. Eigentlich sollte das ein Regenrückhaltebecken verhindern. Doch das wurde bisher nicht gebaut. Zu einer der letzten Ratssitzungen teilte Bürgermeister Immo Barkawitz mit, dass es ein Gespräch zwischen ihm und der Landeigentümerin geben soll. Sie müsste dem Bau des Beckens zustimmen und das dafür benötigte Land im Zuge der Flurneuordnung tauschen oder verkaufen.

Die Maßnahme „Vorflutsystem aus Graben und Rohrleitung Möbertitz“ wurde als Erosions- beziehungsweise Hochwasserschutzmaßnahme im Jahr 2005 durch die Teilnehmergemeinschaft (TG) gebaut. Ziel war es, dass aus den oberhalb der Ortslage Möbertitz gelegenen, größtenteils landwirtschaftlich genutzten Flächen kommende Oberflächenwasser zu sammeln und geregelt in den Sandbach zu führen.

Auf einem Plan ist zu sehen, dass 2005 nicht nur der Bau eines Flutgrabens, sondern auch eines Regenrückhaltebeckens geplant war. Warum das nicht gebaut worden ist, weiß niemand. „Vielleicht funktioniert der Flutgraben aber nur richtig mit diesem Becken?“, fragte Jörg Fritzsche.

Auch Gemeinderätin Ina Plato sprach zur letzten Ratssitzung das Thema der Überschwemmungen an. Sie forderte, wenn die Ernte vorbei ist, ein Gespräch mit den Landwirten, die in der Gemeinde die Felder bewirtschaften. Besprochen werden soll, wie die Überschwemmungen künftig verhindert werden können. Eine Möglichkeit, so sehen es die Räte, sind ausgehobene Straßengräben.