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Schlafen im Schutz der Löwen

Sven Echtermeyer eröffnet ein neues Hostel in Königstein. Mit einer besonderen Idee will er sich die Gäste näher bringen.

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© Daniel Schäfer

Von Katharina Klemm

Königstein. Löwen in der Savanne. Ja, so stimmt das Bild. Aber Löwen nahe des Lilienstein? Das passt nicht richtig zusammen. Bei Sven Echtermeyer dann aber doch. Er ist der Betreiber des neuen Hostels in Königstein. Am 1. April öffnet er für Gäste aus nah und fern. 4LionsHostel heißt seine Herberge. Namensgebend waren die vier Löwenköpfe an der Sandsteinfassade des Hauses auf der Pirnaer Straße. Sie wachen fortan über die Gäste. Unterstützung bekommen sie von ihren Artgenossen im Inneren. Dort nämlich entsteht derzeit ein Wandgemälde, das die Großkatzen noch einmal aufgreift. Vollgefressen liegen die drei ausgewachsenen Löwen im Schatten eines Baumes. Sven Echtermeyer konnte für die Gestaltung den mexikanischen Künstler Erick Sanchez gewinnen. Für etwa eine Woche wohnt dieser nun in Königstein, um die Katzen mit scheinbar unendlich vielen Beige- und Brauntönen an die Wand im Gemeinschaftszimmer zu pinseln. Sanchez lebt seit Januar in Berlin. Von dort reist er dann zu Aufträgen in ganz Europa und ist immer auf der Suche nach neuen.

Den Namen hat es von den vier Löwenköpfen an der Fassade.
Den Namen hat es von den vier Löwenköpfen an der Fassade. © Richter

Sein Auftraggeber Sven Echtermeyer ist kein Neuling in der Hostelszene, war bereits Mitbetreiber des Schützenhauses in Stadt Wehlen. Den Traum vom eigenen Hostel hat er sich nun in der Innenstadt Königsteins erfüllt. Und dafür den ehemaligen Schleckermarkt für diesen Zweck umgebaut. Betritt man das Hostel von der Straße aus, steht man direkt im Gemeinschaftsraum mit großem Tisch, Küche und Sofas. „Hier soll am Abend gemeinsam gekocht werden“, sagt Sven Echtermeyer. Er stellt sich das Abendessen wie ein kleines Event vor. Seine Gäste können bei ihm bestellen, er bringt ihnen Zutaten sowie ein Rezept und dann wird losgekocht. „Gerade bei Sprachbarrieren ist kochen ideal, denn das funktioniert immer“, sagt Echtermeyer. Außerdem könne man so schneller Kontakte knüpfen. Auch er freut sich sehr auf diese Begegnungen. „Ein Hostel zu betreiben, ist fast wie selber zu reisen“, sagt er. „Man hört so viele Geschichten.“

Auch um das Frühstück kümmert sich der Hausherr. Er bietet zwei Varianten an: das günstige Selbstmachfrühstück, für das er seinen Gästen einfach alles hinstellt. Oder das Deluxe-Frühstück mit Smoothie, gutem Kaffee und auf Platten angerichteten Speisen. Natürlich können sich seine Gäste auch selbst versorgen. Für Spätanreisende hat der Hostelier jedoch immer etwas im Tiefkühlfach, sagt er. „Eiswürfel für Cocktails, Pelmeni und Pizza.“ Bei ihm muss garantiert niemand verhungern.

Mit seinem breiten Angebot möchte Echtermeyer unterschiedliches Publikum ansprechen. Backpacker, Wanderer und Radfahrer sind genauso willkommen wie Familien. Für die gibt es zwei Familienzimmer mit eigenem Bad. Ansonsten bietet das Hostel Doppelzimmer und Schlafsäle. Einer ist speziell für Frauen, ein anderer hat nur Schlafsackplätze. Der ist mit 13,50 Euro pro Nacht unter der Woche die günstigste Schlafvariante im Hostel. Ein Familienzimmer gibt es ab 70 Euro. Insgesamt finden im Haus etwa 30 Personen Platz.

Wichtig sind Sven Echtermeyer auch die Details – über die man auch gern schmunzeln darf. Männer bekommen bei ihm grundsätzlich rosa Blümchen-Bettwäsche, sagt er lachend, die für Frauen sei mit Kosmonauten bedruckt. Und der gemalte Baum hinter den drei Löwen geht in eine Deckenlampe aus Ästen über. Wer das Bild genau betrachtet, wird auch endlich den vierten Löwen entdecken. Ein vorwitziges Jungtier, das noch etwas an der Antilope knabbern will und sie scheinbar hinter dem Sofa hervorzerrt. Damit gibt es auch in der Sächsischen Schweiz ein bisschen Safari.

Kontakt und Buchungen: www.4lionshostel.de