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Schilder sollen erhalten werden

Einwohner und Ortschaftsräte überlegen, wie die hölzernen Wegweiser in Mittelndorf konserviert werden können. Eine Idee gibt es schon.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Mittelndorf. Die geschnitzten und gemalten Schilderder in Mittelndorf und anderen Dörfern sind aus deren Ortsansichten nicht mehr wegzudenken. Sie alle entstammen den Händen von Einwohner Horst Müller. Inzwischen ist er 86 Jahre alt und die Einwohner machen sich Gedanken, was mit den Schildern einmal wird. Sein Schwiegersohn, Mittelndorfs Feuerwehrchef René Thomas, sprach in der letzten Ortschaftssitzung das Thema an. „Wir sollten uns Gedanken machen, wie wir die Schilder erhalten können, bevor sie alle verblichen sind. Vielleicht wäre es möglich, sie abzufotografieren, zu digitalisieren und dann auf PVC-Platten neu zu drucken. Die halten länger“, hatte René Thomas vorgeschlagen. Sein Schwiegervater schaffe es nicht mehr, alles alleine zu restaurieren. Um sie wenigstens über den Winter zu retten, werden die Schilder regelmäßig abgebaut und im Frühjahr wieder aufgestellt. So wird es auch dieses Jahr wieder sein. Doch Holz ist vergänglich, wissen die Einwohner und machen sich deshalb Sorgen.

Erst 1990 hat Horst Müller mit dem Schnitzen angefangen. Einige Werkzeuge hatte er von seinem Vater übernommen. Sein Reich ist eine kleine Gartenlaube gleich neben dem Wohnhaus, dem Mittelndorfer Forsthaus. Bestückt ist die Laube mit Regalen und zwei Tischen. Dort lagern seine Schätze: ein Buch mit wunderschönen Zeichnungen, Holz und Farbe. Horst Müller ist Autoditakt. Von Beruf ist er Konstrukteur. Vielleicht kommt auch davon seine Gabe, das, was die Natur bietet und wie sie sich zeigt, auf Papier und dann in Holz umsetzen zu können.