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Schikane schikaniert die Anlieger

Auf der Nordstraße in Kamenz wächst der Unmut über eine offensichtlich ungeeignete Verkehrsberuhigung.

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© René Plaul

Von Frank Oehl

Kamenz. SZ-Leserin Marie-Louise Glombek ist nicht die einzige Anwohnerin der Nordstraße in Kamenz, die sich über eine Maßnahme zur Verkehrsberuhigung aufregt. Eigentlich wollte die Stadt durch Schikanen an beiden Enden der vielbefahrenen kommunalen Straße die Lastkraftwagenfahrer abschrecken und sie zum kleinen Umweg über die Macherstraße bewegen, die ja auch eine Staatsstraße ist. Damit hatte man auf die Kritik der Anwohnerschaft der Nordstraße wegen des zunehmenden Verkehrslärms reagiert. „Es ist nun aber auf einigen Abschnitten dadurch keineswegs besser geworden“, beklagt Frau Glombek. „Ganz im Gegenteil.“ Die beidseitigen Fahrbahneinengungen am Ortseingang Bernbruch vom Kreisverkehr zum Beispiel sorgten nun vor allem in den Stoßzeiten dafür, dass es zu Staus komme. Das heißt, der jeweilige Gegenverkehr müsse abbremsen, anhalten und wieder anfahren. „Wir sind unmittelbare Anlieger und merken eine deutlich gestiegene Lärm- und auch Abgasbelastung auf unserem Grundstück. So war das doch gewiss nicht gedacht, oder?“ Das Abbremsen vor der unmittelbaren Ortsdurchfahrt habe nun auch an der Engstelle an der Gaststätte „Zur Eintracht“ den gegenteiligen, also ungewollten Effekt: „Nach dem Langsamfahren wird hier nun besonders viel Speed gegeben.“ Die Stadt hat eine entsprechende Anfrage zum Thema vorliegen, bestätigt Rathaussprecher Thomas Käppler. „Sie wird geprüft.“ Die sogenannten „Verschwenkinseln“ seien bekanntlich als eine Probier-Variante aufgestellt worden – als Reaktion auf die Beschwerden zahlreicher Anlieger und durch den Bau- und Stadtentwicklungsausschuss im März abgenickt. In die Auswertung der Prüfungsergebnisse wird natürlich der Ortschaftsrat einbezogen werden.