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Schickes Wohnen in Loschwitz

Auf dem Gelände des ehemaligen Sanatoriums erholten sich schon viele Prominente. Jetzt wird dort gebaut.

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© Visualisierung: Baywobau

Von Julia Vollmer

Weg aus dem Berlin, auf nach Dresden. Der Schriftsteller Kurt Tucholsky, die Maler Paul Klee und Otto Dix: Sie alle flüchteten sich schon in den 1920er-Jahren auf der Suche nach Ruhe ins beschauliche Oberloschwitz. Jetzt entstehen dort auf einem rund 80 000 Quadratmeter großen Waldgrundstück Eigentumswohnungen. 94 neue Apartments sollen in der Anlage mit dem Namen Königspark gebaut werden.

Der ursprüngliche Bauherr vor 101 Jahren war der Mediziner Eugen Weidner. Er schuf mit dem Weidner-Sanatorium die erste nicht ausschließlich naturärztlich tätige Kureinrichtung. Und genau diese Anlage zog neben Tucholsky, Klee und Dix auch Schauspieler Heinrich George und Heinz Rühmann, Dichter Gerhardt Hauptmann, und Maler Wassily Kandinsky an.

Auf dem Grundstück, auf dem schon die Helios-Klinik residierte, stehen drei denkmalgeschützte Gebäude mit den Namen „Albert“, „August“ und „Johann“. Sie alle stammen aus dem Bestand des ehemaligen Sanatoriums. Gerade werden sie saniert und sollen bis Ende des Jahres bezugsfertig sein, so die Firma Baywobau. In ihnen entstehen Eigentumswohnungen. Ebenfalls auf dem Gelände will das Unternehmen die Neubauten mit den Namen „Königin Amalie“ und „Königin Maria“ bauen. Ende Januar begannen die Bauarbeiten, der Grundstein wurde verlegt.

Für die Sanierung der historischen Gebäude und den Neubau investiert die Baywobau insgesamt rund 40 Millionen Euro. In den neuen Häusern entstehen insgesamt 38 Wohnungen. Die Größe der Apartments im Haus Maria variiert zwischen 100 und 130 Quadratmetern. Wie viel die künftigen Besitzer dafür ausgeben müssen, verriet die Firma nicht. Erste Käufer haben sich bereits entschieden, andere Interessenten klären gerade die Finanzierung, so Baywobau. Fertig werden sollen die beiden Neubauten bis Sommer 2018. Zur Ausstattung gehören Balkone und Dachterrassen. Geworben wird mit viel Licht in den Räumen und einem Blick über das Elbtal und die Innenstadt. In der Parkanlage gibt es einen historisch gewachsenen Bestand an Pflanzen und Bäumen. Fast einhundertjährige Eichen, Kastanien, japanischer Rot-Ahorn und Rhododendren prägen sie.

Die Blumen begeisterten auch Kurt Tucholsky. 1928 notierte er: „4. Juni bis 13. Juli: Dresden-Loschwitz, Sanatorium am Königspark. Kuraufenthalt bei Professor Weidner. Danach Weiterfahrt nach Schweden.“ Die Erholung scheint ihm gut getan zu haben. Aus seinen Erfahrungen in Schweden entstand der berühmte Roman Schloss Rheinsberg.