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Schick und groß: Neuer Fahrradladen öffnet

Auf der Rauschwalder Straße entstand in den vergangenen Monaten ein Neubau für den Cube-Store Görlitz.

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© Pawel Sosnowski/80studio.net

Von Ingo Kramer

Beim Fototermin am Mittwoch ist schon gut erkennbar, wo die Reise hingeht. Zwar sind Arbeiter noch damit beschäftigt, die Außenanlagen in der Rauschwalder Straße 48 herzurichten und drinnen stehen viele Kartons herum. Dazwischen aber sind jede Menge Fahrräder der Marke Cube aufgebaut – nicht einfach nebeneinander, sondern so, dass jedes Einzelne voll zur Geltung kommt. Die Fläche gibt es her: Auf etwa 500 Quadratmetern verkauft der neue Cube-Store Görlitz ab heute seine Räder.

„Wir eröffnen ganz unspektakulär“, sagt Inhaber Stefan Wiesner. Das liegt auch daran, dass drinnen noch nicht alles fertig ist. Einige Warenträger kommen verspätet, der Laden wird mit der Zeit also noch edler. „Aber wir wollen das schöne Wetter nutzen und jetzt loslegen“, sagt der Chef. Am 13. Mai soll es dann aber doch noch eine große Eröffnungsfeier geben – mit Testrädern und allem Drum und Dran.

Für den 42-Jährigen ist Görlitz der dritte Standort. 2002 hat er seine Firma Bikepoint Wiesner in Hoyerswerda gegründet. Seither gibt es alle fünf Jahre einen Meilenstein: 2007 folgte die Filiale in Bautzen, 2012 zog er in Hoyerswerda in einen Neubau um. Und jetzt Görlitz. „Der Gedanke, hierher zu kommen, war schon länger da“, sagt Wiesner. Doch er ist kein Freund von mehreren Baustellen gleichzeitig: „Ich möchte eine Filiale richtig entwickeln, bevor ich eine neue Aufgabe angehe“, sagt er.

Jetzt sei die Zeit reif für Görlitz. Seit Ende 2015 hat er sich intensiv umgeschaut, den Markt erkundet, Gespräche mit Stadt und Wirtschaftsförderern bei der Europastadt GmbH geführt. Die Rauschwalder Straße, gleich neben der Hoy-Reha, sei eine gute Lage. Es ist eine Hauptstraße, der Neubau ist von der Straße gut zu sehen, es gibt acht Kundenparkplätze vor der Tür und die Möglichkeit zum Probefahren der Räder.

Und nun ist Stefan Wiesner froh, dass es losgehen kann. Bedarf für einen neuen Fahrradladen in Görlitz sei da: „Wir hatten in Bautzen immer wieder Kunden, die extra aus Görlitz zu uns gekommen sind, weil sie in Görlitz nichts Passendes gefunden haben.“ Dass es in Görlitz Studenten gibt, sei ebenso ein Argument für die Stadt gewesen wie die ältere Kundschaft: „Wir wollen auf jeden Fall für alle Generationen da sein.“ Und auch für alle Ansprüche: Das Repertoire reicht vom Rennrad über City- und Touren- bis zum High-End-Mountainbike. Auch bei E-Bikes will sich der Cube-Store stark aufstellen. Der Schwerpunkt bei alledem liegt auf höherwertigen Fahrrädern. Aber nicht ausschließlich: „Wir starten bei Rädern zwischen 300 und 400 Euro.“

Cube als Marke steht in Görlitz im Mittelpunkt. Allerdings führt Wiesner in Hoyerswerda und Bautzen auch Räder von Stevens, Scott und der vsf Fahrradmanufaktur. Auf Kundenwunsch sind auch diese drei Marken in Görlitz erhältlich. Repariert wird im Cube-Store alles, unabhängig von der Marke. Dafür sorgt ein Team von fünf Leuten. Zwei sind hauptsächlich für den Verkauf da, zwei für die Werkstatt, der Lehrling für beides. Doch auch alle anderen können bei Bedarf springen.

Geeignete Mitarbeiter zu finden, sei anfangs nicht leicht gewesen: „Die Suche über Internetseite, Facebook und Arbeitsamt war zäh.“ Erst ein redaktioneller Artikel in der Sächsischen Zeitung sorgte für die Wendung: Binnen weniger Wochen hatte Wiesner sein Team zusammen. „Diesen Weg hatte ich völlig unterschätzt“, sagt er. Der Görlitzer Filialleiter Dirk Hanspach ist 36, kommt aus Seifhennersdorf und arbeitet seit 15 Jahren in der Fahrradbranche. Die anderen sind bunt gemischt: Ein Urgörlitzer, der sich als Quereinsteiger schnell in die Materie eingearbeitet hat, ein Vogtländer, der wegen seiner Frau nach Görlitz gezogen ist, ein Zgorzelecer, der aus der Branche kommt und vor allem für die polnische Kundschaft da sein soll und, ab August, ein Lehrling. Bis auf Letzteren hat Wiesner alle schon vor einem halben Jahr eingestellt und seither in Bautzen eingearbeitet.

In Görlitz werden die fünf auch nicht auf sich allein gestellt sein. Zwei Tage pro Woche will Wiesner selbst in Görlitz sein, an anderen Tagen sein Stellvertreter. Kommunikation zwischen den Filialen sei wichtig. Und ein gutes Team: „Wir verbringen auch die Freizeit miteinander, fahren zusammen Rad.“ Jetzt ist der Chef gespannt, wie viel Zeit dafür noch bleibt, wenn der Laden einmal offen ist: „Uns fragen schon viele Leute, wann wir endlich eröffnen.“