Merken

Scheinwerfer geklaut

Ein Bautzener ist in Schirgiswalde Opfer eines ungewöhnlichen Diebstahls geworden. Doch er verliert nicht den Humor.

Teilen
Folgen
NEU!
© Robert Michalk

Von Katja Schäfer

Schirgiswalde. Ungläubig starrt Sebastian Kießlich auf sein Auto, nachdem er am vergangenen Freitag seine Arbeitsstelle in Schirgiswalde verlassen hat. Als er den schwarzen Skoda Oktavia früh viertel acht an der Bahnhofstraße nahe der König-Albert-Eiche abstellt, hat das Fahrzeug noch beide Scheinwerfer. Abends halb fünf sind an den Stellen nur noch leere Löcher. Doch nicht nur da. Auch dort, wo sich das Radio- und Navigationsgerät befand, klafft im Armaturenbrett eine große Lücke.

Jetzt bittet der Bautzener die Facebook-Gemeinde um Hilfe bei der Suche nach den „Schraubern, die mir für mein Tagfahrlicht gesorgt haben, denn ohne Licht kann man nur am Tag fahren“, wie er sarkastisch schreibt. Dass sich die Diebe für ihre Mühe mit seinem Radio belohnt haben, sei jetzt schlimm für ihn, gibt er zu und fügt an: „Und für alle anderen. Ich muss jetzt nämlich selber singen und glaubt mir: Ich kann nicht singen.“ – Dass er in der traurigen Situation den Humor behält, begründet Sebastian Kießlich so: „Rumheulen bringt ja jetzt auch nichts. Das Zeug ist weg und sicherlich schon lange woanders verbaut.“

Versicherung springt ein

Sein drei Jahre altes Auto steht jetzt in einer Bautzener Skoda-Werkstatt, bekommt dort neue Scheinwerfer und ein neues Radio mit Navi eingebaut. Die Kosten trägt die Teilkasko-Versicherung. „Ich muss zwar eine Selbstbeteiligung leisten, aber das ist besser, als den ganzen Schaden zu bezahlen, der wohl auf 4 000 bis 6 000 Euro hinausläuft“, sagt der Bautzener. Denn das Türschloss haben die Diebe auch kaputt gemacht und zudem Werkzeug mitgenommen, das im Auto lag.

Dass es die Täter gezielt auf Kießlichs Auto abgesehen hatten, ist unwahrscheinlich. Denn normalerweise kommt der 32-Jährige mit dem Bus zur Arbeit. „Es ist bestimmt seit einem Dreivierteljahr das erste Mal, dass ich dort geparkt habe“, berichtet er. Die Stelle, an der sich die ungewöhnliche Tat ereignet hat, ist nicht gerade abgelegen. Zudem war es tagsüber ja hell und der Ausbau von zwei kompletten Scheinwerfern dauert eine Weile. Deshalb hofft Sebastian Kießlich, dass irgendjemand was bemerkt hat und sich bei ihm meldet. Zudem will er mit seinem Facebook-Eintrag alle warnen: „Vorsicht! Es gibt Verrückte, die wirklich alles klauen.“