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Schauen, Shoppen, Schlemmen

Erstmals öffnete die Manufaktur Meissen an zwei Tagen hintereinander ihre Türen für Besucher. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

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© hübschmann

Von Karin Domann

Als am Sonnabendabend die letzten Besucher das weitläufige Firmengelände der Manufaktur Meissen verlassen hatten, sagt Veranstaltungsleiterin Kathrin Kretzschmar erschöpft aber zufrieden: „Unser Konzept, in diesem Frühjahr den Tag der offenen Tür am Freitag und Sonnabend durchzuführen, ist voll aufgegangen.“ In dem Traditionsunternehmen geht man von rund 11 000 Besuchern an den beiden Tagen aus. Auch die Umsatzzahlen geben Anlass zur Freude und lagen an jedem einzelnen Tag beträchtlich über den Verkäufen der beiden Veranstaltungen 2014.

Teilweise war der Trubel in den verschiedenen Bereichen der Meissen Boutique so groß, dass kaum ein Durchkommen war. Neben preisgesenkter Outletware wanderten viele hochpreisige Porzellanteile und edler Schmuck über die Verkaufstresen. Der Renner war hier die neue Mops-Schmuckkollektion.

Produktionschefin Beate Preuß trieb es immer mal wieder von den Werkstätten in die Verkaufsräume. Sie wollte sich persönlich ein Bild davon machen, wie die neue Geschirrserie „Royal Palace“ bei den Besuchern ankommt. Das spülmaschinenfeste Porzellan bietet individuelle Kombiniermöglichkeiten und ist erst seit Kurzem im Fachhandel erhältlich. Schnell ist sie mit einer Besucherin und Kollegin Kathrin Kretzschmar in eine rege Diskussion über die vielfältigen Designs von Meissener Porzellan verwickelt. Karin Klöppel und ihr Mann sind ganz spontan in die Manufaktur gekommen. Jetzt ist das Ehepaar aus Rudelzhausen in Bayern ganz begeistert. Nicht nur von dem überwältigenden Porzellanangebot, sondern vor allem von der Tatsache, dass sie den Porzellanmalerinnen und Bossierern bei der Arbeit über die Schulter gucken konnten. „Wie liebevoll die Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze für die Besucher geschmückt haben und alle Handgriffe genau erklärten, einfach beeindruckend. „Da wurde uns vor Augen geführt, was für ein einzigartiges Kulturgut Meissener Porzellan darstellt.“

Schon seit Monaten arbeiteten rund 250 Mitarbeiter aus den Bereichen Produktion, Verkauf und Veranstaltungsmanagement auf den Tag der offenen Tür hin. „Für alle Beteiligten ist das eine große logistische Herausforderung“, berichtet Kathrin Kretzschmar. Arbeitsplätze müssen im Vorfeld in andere Räume verlegt werden, um trotz der Tage der offenen Tür eine reibungslose Produktion zu gewährleisten. So verwandelte sich zum Beispiel die große Ofenhalle während der zwei Tage in ein schickes Café, wo die Besucher zwischen imposanten Figuren aus Meissener Porzellan Kaffee und Kuchen genießen konnten.

Bis es so weit war, hatte die Kollegen von der freiwilligen Feuerwehr der Manufaktur mit den Umbauarbeiten ganze Arbeit geleistet. Der Innenhof der Manufaktur wurde für zwei Tage zu einem gemütlichen Freiluftrestaurant, in dem regionale Anbieter, wie die Fleischerei Nagel, die Konditorei Zieger und das Weingut Schloss Proschwitz ihre Spezialitäten anboten.

Als gegen 18 Uhr am Sonnabend der letzte Besucher das Haus verlassen hatte, war aber noch lange nicht Schluss für Kathrin Kretzschmar und ihr Team. Erstmals seit Jahren fand im Innenhof der Manufaktur ein Mitarbeiterfest statt. Die halbe Nacht lang genossen die Manufakturisten einen ausgelassenen Abend. Und es gab noch eine Premiere. Im geschichtsträchtigen Ambiente des Museums genossen über 100 Gäste ein exquisites Fünf-Gänge-Menü des Dresdener Spitzenkoch-Duos Mario Pattis & Silvio Escher .

Auch die Meißner Wirte werden an diesem Wochenende zufrieden gewesen sein: Viele Gäste der Manufaktur übernachteten in den Hotels der Domstadt.