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Schals und Mützen für den Schuhkarton

In einem Geschäft an der Altenberger Straße in Schmiedeberg werden Weihnachtspäckchen mit besonderen Zugaben gepackt.

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© Frank Baldauf

Von Maik Brückner

Schmiedeberg. Bei Philine Hahmann ist der Name Programm. In ihrem Geschäft auf der Altenberger Straße in Schmiedeberg gibt es „Tausend kleine Dinge“. Die Regale sind voll. Dennoch hat die 55-Jährige noch ein paar freie Plätzchen im Geschäft, auf denen sie für einen guten Zweck sammelt. Denn ihr Laden ist eine von vielen Hundert Sammelstellen der Initiative „Weihnachten im Schuhkarton“. Das ist die weltweit größte Geschenkaktion für Kinder in Not.

Vor sechs, sieben Jahren sei eine in der Region tätige Gruppe der Initiative zu ihr gekommen, und habe sie gefragt, ob sie mitmachen wolle, erinnert sich die Ladeninhaberin. Sie hat sich die Aktion näher angeschaut und schließlich zugesagt. „Mir gefällt das Konzept“, sagt die Johnsbacherin. „Das ist eine sichere Spendenaktion, ich kann den Weg der Spenden verfolgen“, sagt sie. Bei Geldspenden sei das nach ihrer Meinung nach nicht so. Außerdem seien die Mitglieder der Gruppe, die damals geworben haben, sehr nett gewesen.

Seither geben viele Osterzgebirgler aus Schmiedeberg und den angrenzenden Dörfern ihre mit Spielzeug und anderen Dingen bepackten Schuhkartons bei ihr ab. „Zu mir kommen auch ärmere Leute, die nicht das Geld haben, um ein Karton zu füllen.“ Auch Männer, die nicht das Geschick fürs Päckchenpacken haben, melden sich bei ihr. Um ihnen die „Arbeit“ zu erleichtern, stellt Philine Hahmann kleine Geschenkbeutel mit Schreibwarenartikeln oder anderen Dingen zusammen.

Mit Liebe gepackt

Philine Hahmann sammelt diese Spenden, um mit ihnen zum Ende der Aktion weitere Schuhkartons zu packen. „Vier sind schon fertig. Am Ende werden es vielleicht fünf“, erzählt sie. Ganz genau kann sie es erst am Dienstagabend sagen. Dann ende die Aktion. Einen Tag später gehen die Päckchen dann zu einer der großen zentralen Sammelstellen in der Region nach Seifersdorf. „Vielleicht schaffen wir in diesem Jahr die 30er-Marke.“ In den letzten Jahren blieb die Schmiedeberger Sammelstelle immer knapp drunter. Schlimm sei das nicht gewesen. Schließlich wurde auch hier jedes Päckchen mit viel Liebe gepackt. Jeder Schuhkarton aus Schmiedeberg enthielt noch Strickware. Einiges steuerte Philine Hahmann, die seit ihrem achten Lebensjahr strickt, selbst bei. Vieles andere kamen von älteren Damen aus der Region. „Ich habe hier sechs sehr fleißige Strickerinnen“, berichtet die 55-Jährige. Diese stricken Socken, Schals, Mützen, kleine Plüschtiere und Stutzen. „Einige bringen gleich mehrere Kisten zu mir“, erzählt sie. Deshalb sei es jedes Jahr ein Leichtes, in jeden Schuhkarton noch einen Satz Stricksachen einzupacken. „Was übrigbleibt, geben wir an die zentrale Sammelstelle ab.“ Denn dort wird jedes einzelne Päckchen nochmals genau überprüft. „Es gibt ganz strenge Regeln, was rein darf und was draußen bleiben muss“, sagt Philine Hahmann. Bei der Gelegenheit werden die Päckchen um Strickwaren aus dem Erzgebirge ergänzt. Die Arbeit mit den Päckchen der Aktion Weihnachten im Schuhkarton macht der Verkäuferin, die den kleinen Gemischtwarenladen seit 24 Jahren führt und dessen Sortiment nach und nach erweitert hat, sichtlich Spaß. Und das liegt auch an den netten Strickdamen. Denn kaum sind die Schuhkartons weg, kommen wieder Kisten mit neuen Stricksachen.

Die Aktion endet am Mittwoch, 15.11. Alle Sammelstellen der Region findet man im Internet unter: www.geschenke-der-hoffnung.org