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Schachtstraße ist Großbaustelle

Die marode Straße in Döhlen wird saniert. Erst in acht Monaten können hier wieder Autos fahren.

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© Andreas Weihs

Von Andrea Schawe

Freital. Von der Freitaler Schachtstraße ist nicht mehr viel übrig, die Strecke gleicht einer Schotterpiste. Gleich zu Beginn der Bauarbeiten in der vergangenen Woche wurde auf einer Länge von 350 Metern im Bereich zwischen dem sogenannten Villaberg und der Kindertagesstätte „Schatzinsel“ Asphalt weggefräst und Pflaster ausgebaut. Insgesamt 3 500 Quadratmeter Straße wurden in kurzer Zeit aufgebrochen. Statt Autos und Bussen fahren hier nur noch Bagger.

Die sind im Moment damit beschäftigt, in Höhe der Kreuzung mit der Straße Zum Langen Rain einen Graben auszuheben, um neue Abwasserrohre zu verlegen. „Die alten sind noch aus Beton“, sagt Freitals Bauamtschef Gerhard Schiller. Die Leitungen seien im Laufe der Zeit nicht mehr hundertprozentig dicht. Sie werden durch massive Steinzeugrohre ersetzt. „Die haben eine ganz andere Lebensdauer, weil sie nicht angegriffen werden – egal, was durchfließt“, erklärt Schiller.

In den nächsten acht Monaten wird eine der marodesten Straßen in Freital saniert. Bis voraussichtlich November wird der Autoverkehr über die Hüttenstraße, Lutherstraße und Weißiger Straße umgeleitet. Auch die Busse der Linien D und 337 fahren in der Bauzeit über die Hütten- und Lutherstraße. Die Haltestelle Am Langen Rain wurde auf die Lutherstraße verlegt.

Bei dem Ausbau soll die Straße nicht nur einen neuen Belag bekommen. „Der enge Bereich in der Kurve, die von der Hüttenstraße hoch zur Kita führt, wird verbreitert“, sagt Schiller. 6,50 Meter Breite sollen es nun durchweg sein. Damit sei unter anderem der Busverkehr gewährleistet. Im restlichen Abschnitt wird die Straße sechs Meter breit. Neue Straßenbeleuchtung und eine behindertengerechte Bushaltestelle sind ebenfalls geplant.

Wenn eine Straße saniert wird, sei die Stadt bestrebt, immer gleich auch alle Leitungen mit zu erneuern, so der Bauamtschef. Das bedeute dann zwar längere Bauarbeiten, „dafür haben wir dann auf Jahrzehnte Ruhe“, sagt Schiller.

Jede Menge Leitungen

An der Schachtstraße werden neben den neuen Abwasserkanälen auch neue Leitungen für Strom, Gas und Telekommunikation verlegt. Zurzeit ziehen die Dresdner Enso, die Freitaler Strom und Gas (FSG) und die Telekom im Gehwegbereich stadtauswärts auf der linken Seite neue Kabel. „Erst wenn der Fußweg auf dieser Seite fertiggestellt ist, fangen die Arbeiten auf der rechten Seite an“, sagt Jens Knopsmeier, der im Bauamt für Straßen- und Tiefbauarbeiten zuständig ist.

Geplant ist, im Bereich bis zur Einmündung der Straße Am Langen Rain einen Fußweg anzulegen. Danach wird der Gehweg auf 1,50 Meter Breite ausgebaut. Die Schachtstraße bekommt außerdem neue Parkplätze. Nach der Bushaltestelle werden vor dem Gehweg etwa 14 Längsstellplätze geschaffen. Direkt vor dem Kindergarten sollen fünf Kurzzeitparkflächen entstehen. „So können die Kinder sicher ein- und aussteigen“, sagt Schiller. Für die Eltern hat die Stadt extra einen Ersatzparkplatz angelegt. Gegenüber dem Gebäude der Firma Werkzeugtechnik Freital wurde eine Wiese mit Schotter befestigt. „Das wird nach der Sanierung wieder zurückgebaut“, sagt Knopsmeier. „Dann ist das wieder ein Wiesengrundstück.

Die Sanierung dieses Bereichs der Schachtstraße wird etwa 667 000 Euro kosten, die Stadt zahlt davon 526 000 Euro. Der zweite Abschnitt zwischen Dresdner Straße und der Bahnbrücke wurde in den Beratungen zum Haushalt 2016 wieder gestrichen – wann er saniert werden soll, ist noch unklar.

„Der Zustand der Straße ist zwar nicht berauschend, aber es geht noch“, sagt Bauamtschef Schiller. Andere Straßen hätten eine höhere Priorität. Die Stadt muss sich außerdem mit der Bahn abstimmen. „Das dauert.“ Langfristig sei auch eine Sanierung des Abschnitts bis zur Weißiger Straße geplant. „Das ist aber vorerst nur eine Vision“, sagt Schiller. Sie könnte Realität werden, wenn die noch freien Grundstücke bebaut werden.

Der Bauamtschef hofft nun erst einmal, dass das Wetter hält. „Momentan ist es trocken, das ist gut“, sagt Gerhard Schiller. Sollte jedoch noch eine Regenperiode folgen, werden die Tiefbauarbeiten schwieriger, weil der Boden sehr lehmhaltig ist.