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Sanierungspause am Uran-Teich

Der belastete Schlammteich IV in Freital wird mit Erdschichten zugedeckt. Dabei ging es zuletzt langsamer voran als gedacht.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Tobias Winzer

Freital. Die Sanierung des uranbelasteten Schlammteichs IV in Freital ist in den vergangenen Monaten ins Stocken geraten. Eigentlich sollte bis Jahresende eine zweite Erdschicht auf der 14 Fußballfelder großen Fläche unweit der Schachtstraße aufgetragen sein. Doch daraus wird nichts. Seit dem Sommer konnte auf dem Areal nicht mehr gearbeitet werden. „Die angestrebten Setzungen und Verfestigungen haben länger gedauert als angenommen“, sagt Wismut-Projektleiter Michael Hüttl.

Bei dem Schlammteich IV handelt es sich um eine der letzten verbliebenen Hinterlassenschaften des Uranbergbaus in Freital. In dem zwischen 1957 und 1960 mittels eines Damms angelegten Schlammteiches lagerte ungeschützt eine uranhaltige Pampe – Abfälle einer Uranerz-Aufbereitung, die sich am Edelstahlwerk befand. Bäume und Schilf wuchsen an dem Teich, der sich gebildet hatte. Für rund sechs Millionen Euro lässt die Wismut das uranbelastete Gebiet derzeit sanieren. Nachdem sämtliche Bäume auf dem Areal gefällt worden waren, zogen Pumpen die Brühe auf der Oberfläche ab.

Über mehrere Grob- und Feinfilter, die belastete Partikel zurückhalten, wurde das Wasser an das benachbarte Haldengerinne, in den Hüttengrundbach und letztlich die Weißeritz abgegeben – messtechnisch alles streng überwacht. Darüber wurde eine Kiesschicht aufgetragen. Bis zum Sommer waren die Bauarbeiter dabei, eine sogenannte Bodenschicht aufzubringen.

Die Schichten sind zum einen eine Art Deckel für den uranhaltigen Schlamm, der sich nach wie vor darunter befindet. Zum anderen sorgen die schweren Erdschichten dafür, dass Wasser nach oben gedrückt wird – und aus dem schlammigen Gelände, das von seiner Konsistenz her an Pudding erinnerte, nach und nach ein stabiles Areal mit einer belastbaren Kruste wird. Dieser Prozess, der schwer kontrollierbar ist, dauerte nun länger als geplant.

Projektleiter Hüttl geht aber davon aus, dass das Auftragen der Bodenschichten im kommenden Frühjahr fortgesetzt werden kann. „Unser Ziel ist es, dass wir Ende 2018 den Großteil der Arbeiten abgeschlossen haben.“ Wann das Vorhaben dann endgültig beendet ist und auch die letzten Pumpen abgeschaltet werden können, lässt sich aber noch nicht sagen.