Von Anja Weber

Stolpen. Im Lauterbacher Erbgericht wird es künftig musikalisch. Der Kultur- und Bürgerverein als Betreiber dieses kommunalen Hauses hat wieder eine Idee, um Gäste in das Haus zu holen. Das soll der Dorfmittelpunkt in Lauterbach werden. Und der Kultur- und Bürgerverein ist auf dem Weg, das Haus mit diesen Gedanken auszufüllen. Dabei wird auch getestet, welche Veranstaltungen beim Publikum ankommen und welche nicht.

Am Sonntag, dem 27. August, beginnt um 10 Uhr im Erbgericht die Vorstellung „Heimatsagen und Balladen, Lied und Text aus Räubertagen”. Darüber informiert Wolfram Umlauft vom Verein. Zum Vortrag kommen Heimat-Sagen aus der näheren Umgebung von Stolpen sowie im zweiten Teil zwei „Balladen-Welturaufführungen”. Die erste Ballade, vertont und gesungen von Vereinsmitglied Ralph Trojahn, ist dem Schicksal der Gräfin Cosel gewidmet und die zweite der beherzten Tat einer Jägermine genannten Lauterbacher Gastwirtin.

Sie veranlasste im Sommer 1866 in einem kühnen Handstreich, dass die preußischen Truppen, die in Lauterbach auf dem Wege in die Schlacht bei Königsgrätz ihr Quartier aufgeschlagen hatten, den Ort, wo sie marodiert und gehaust hatten, fast fluchtartig verlassen mussten. Eine vergleichbare Würdigung der mutigen Lauterbacherin Wilhelmine Leuschner, also der Jägermine, hat es bislang nicht gegeben. Das historische Quellenmaterial wurde vom bewährten Ortschronisten Manfred Beyer erkundet. Über den dritten Teil will Wolfram Umlauft nur soviel verraten, dass dieser in seinen Liedern und Texten die regionale Räuberfolklore widerspiegelt.

Auftreten werden auch Kinder aus dem Lauterbacher Kindergarten mit kleinen humoristischen Choreografien zu „Räubertexten” wie auch Schülerinnen der Grundschule Langenwolmsdorf mit entsprechenden Tanz-Choreographien. Das Ganze verspreche für Jung und Alt ausgesprochen kurzweilig zu werden, sagt Wolfram Umlauft. Im Anschluss an die Veranstaltung habe jeder Gast die Möglichkeit, vor Ort ein preiswertes Mittagsmahl einzunehmen.