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Sächsische Städteroute soll verlegt werden

Der Fernradweg von Görlitz nach Crimmitschau führt an den beiden Orten vorbei. Moritzburg möchte das ändern. Und auch Radeburg hat einen Wunsch.

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© Norbert Millauer

Von Sven Görner

Moritzburg/Radeburg. Durch den Freistaat führen zehn Fernradwege. Der über die Grenzen Sachsens hinaus bekannteste ist der Elbradweg. Doch auch auf den anderen lassen sich die Schönheiten Sachsens erkunden. Etwa auf dem als Sächsische Städteroute bezeichneten Weg zwischen Crimmitschau und Görlitz. Wer derzeit auf diesem in der Region unterwegs ist, kann durchaus einiges entdecken. Etwa in Radebeul. An Moritzburg als einem der touristischen Zentren führt er allerdings nahezu komplett vorbei, sieht man einmal von der Durchfahrt Reichenbergs ab (Grafik).

Den Verantwortlichen in Moritzburg ist das schon lange ein Dorn im Auge. Eine Veränderung war bisher allerdings kaum in Sicht, da der Freistaat für den Weg zuständig ist. Doch nun, mit dem neubeschlossenen Radwegekonzept Sachsens, besteht Hoffnung. „Der Weg gehört zu denen, die in der Konzeption der Kategorie I zugeordnet wurden“, sagt Moritzburgs Wegewart Wolf-Rüdiger Meyer. „Damit verbunden ist auch, dass er entsprechend dem aktuellen Standard ausgeschildert werden soll.“ Diesen Umstand will die Gemeinde Moritzburg nun für sich nutzen, und an den Freistaat – verantwortlich ist das Landesamt für Straßenbau und Verkehr – einen Antrag auf Änderung des Wegeverlaufs der Städteroute stellen. Statt wie bisher aus dem Radebeuler Lößnitzgrund kommend nach rechts über die Straße Am Brand ins Reichenberger Hochland zu fahren, würden Radtouristen dann durch Friedewald nach Moritzburg und von dort weiter nach Bärnsdorf geleitet werden. Dippelsdorfer Teich, Barockschloss, Gestüt und Fasanenschlösschen lägen damit direkt an der Radroute. „Ein Nebeneffekt wäre, dass so die Querspange des Radwegs Elbe-Moritzburg-Lößnitzgrund wegfallen könnte, die jetzt zwischen dem Lößnitzgrund und Moritzburg ausgeschildert ist“, ergänzt Wolf-Rüdiger Meyer. Auch die Strecke der parallel verlaufenden Radwege soll so verringert werden. „Und nicht zuletzt würde die Beschilderung für Ortsunkundige damit klarer werden.“

Der Technische Ausschuss des Moritzburger Gemeinderats hat dem Antrag auf Änderung des Streckenverlaufs in seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag zugestimmt. Unter dem Vorbehalt, dass auch die Radeburger damit einverstanden sind. Schließlich würde die Städteroute künftig nicht mehr durch Volkersdorf führen.

Am Dienstagabend haben nun auch die Radeburger Ratskollegen grünes Licht gegeben. Doch nicht nur das. Wie Radeburgs Bürgermeisterin Michaela Ritter (parteilos) auf SZ-Nachfrage sagte, wollen die Zille-Städter sogar noch mehr. „Der Fernradweg führt derzeit ja nicht nur an Moritzburg vorbei. Auch das Radeburger Stadtgebiet ist nicht mit angebunden.“ Die Radeburger würden den Antrag auf Streckenänderung der Sächsischen Städteroute daher gern noch um einen eigenen Wunsch erweitern.

„Aus unserer Sicht wäre es sinnvoll, den Weg nicht wie bisher von Bärnsdorf weiter nach Medingen zu führen, sondern auch Radeburg einzubeziehen“, so die Bürgermeisterin. Genutzt werden könnte dafür der Zille-Radweg. Und auch von Radeburg über Großdittmannsdorf nach Medingen gibt es bereits einen Radweg, über den die Städteroute künftig führen könnte.