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Sachsens Weingeschichte in Geschichten erzählt

Ein neues Buch würdigt die Pioniere der Aufrebaktionen der 1970er und 1980er Jahre.

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© SZ

Meißen. Gegen das Vergessen schreibt Wein-Autor Werner Böhme in seinem neusten Buch an, welches er ausdrücklich den Kleinwinzern im Anbaugebiet Sachsen gewidmet wissen möchte. Der Meißner erinnert in „Ewig der Glauben an den Segen der Trauben“ an die 70er und 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Viele Weinberge, welche nach dem Reblausbefall brachlagen, wurden damals aufgerebt. Die Erfahrungen dieser Winzerpioniere seien weitergeben worden, aber die Geschichten vom Neuanfang drohten verloren zu gehen. Deshalb habe er sich daran gemacht, wichtige Persönlichkeiten und Begebenheiten aus jenen Jahren festzuhalten, so Böhme.

Wie von dem Autor gewöhnt, bringt er dem Leser diese Epoche des sächsischen Weinbaus dabei in erster Linie in Form von unterhaltsamen Anekdoten nahe. So etwa mit der Erzählung von den Feuern im Weinberg, mit denen Meißner Winzer in der DDR die Reben vor dem Erfrieren retten wollten. Das rief allerdings prompt die Staatssicherheit auf den Plan, welche hinter dem Notbehelf Signale an den Klassenfeind vermutete.

Abgedeckt wird von dem im Radebeuler Notschriften-Verlag erschienen Band das gesamte sächsische Anbaugebiet. So beschreibt ein Kapitel die Wiederbelebung des Weinbaus in Jessen an der Elster durch die Familie Hanke oder die Rettung der Pillnitzer Weinbergkirche.

Vorgestellt wird der neue Band vom Autor selbst am 9. Mai bei einer Lesung in der Weinerlebniswelt. Anlass ist der 80. Geburtstag der Winzergenossenschaft, welcher genau auf diesen Tag fällt. Grund für den Zusammenschluss waren die fehlenden Möglichkeiten der nach dem Reblausbefall wieder beginnenden Kleinwinzer, ihren Wein selbst zu keltern. Um diesen Mangel zu beheben, gründeten Weinanbauer am 9. Mai 1938 in der Hoflößnitz die Sächsische Winzergenossenschaft. (SZ/pa)

Der Eintritt zur Lesung am 9. Mai, 19 Uhr, kostet 25 Euro, das Buch selbst 24,95 Euro.