Von Cathrin Reichelt

Döbeln. Mehr als ein Schuljahr sind die Gymnasiasten zum Unterricht zwischen drei Gebäuden in der Stadt hin- und hergewandert. Seit dem 24. August lernen sie wieder gemeinsam im Komplex an der Straße des Friedens, dessen Haupthaus umfangreich saniert und modernisiert wurde. „Das Döbelner Gymnasium gehört jetzt zu den schönsten in Sachsen, wenn nicht in Deutschland. Es braucht auch den internationalen Vergleich nicht zu scheuen“, sagte Michael Wilhelm, Staatssekretär im sächsischen Innenministerium, bei der gestrigen offiziellen Einweihung.

Schulleiter Michael Höhme dachte in diesen Moment nicht nur an die derzeitigen Schüler, für die die Neuerungen bald Alltag sein werden, sondern auch an die Ehemaligen, die das Haus nicht wiedererkennen werden. Viele Klassentreffen sind mit einem Schulrundgang verbunden, den Höhme häufig begleitet. Meistens endet die Besichtigung im ehemaligen Klassenzimmer. „Dabei gab es bisher keinerlei Orientierungsschwierigkeiten“, meint Höhme.

Aus dem Lernort einen Lebensort machen

Fast jeder wisse noch, auf welchem Platz er gesessen habe. Auch der Geruch aus dem Keller war vor der Sanierung noch derselbe wie vor 50 Jahren. „Diese Zeit ist jetzt mit interaktiven Tafeln, Zimmern, die mit Tablets ausgestattet sind, Teppichen auf dem Boden und Akustikplatten an den Decken vorbei“, so der Schulleiter. Irgendwann würden die Besucher dann stets die Lernbedingungen vergleichen und immer der Satz fallen: „Ihr wisst gar nicht, wie gut ihr es habt.“ Aber, so Höhme, das wissen Lehrer und Schüler. Ihnen sei auch bewusst, dass das Gymnasium beim Bemühen, gute Schule zu machen, sehr unterstützt wird. „Wir werden die Schule so gestalten, dass aus dem Lernort ein Lebensort wird.“

Die Handwerker hätten in einem sportlichen Zeitraum Maßarbeit abgeliefert. Das sieht auch Döbelns Oberbürgermeister Hans-Joachim Egerer (CDU) so. Er sprach von einer Punktlandung nach einer geschickten Planung und guten Zusammenarbeit von allen Ämtern und Behörden – auch wenn sie nicht immer einfach gewesen sei. Bereits im Jahr 1993 hat die Vervollkommnung des Schulkomplexes mit dem Bau des naturwissenschaftlichen Gebäudes, der Sporthalle und der Mensa begonnen. 2010 folgte die Sanierung des Kunstgebäudes und 2012/13 die der Außenhaut des Hauptgebäudes. Insgesamt wurden rund fünf Millionen Euro investiert.

Tag der offenen Tür im Lessing-Gymnasium, Straße des Friedens, Döbeln: Morgen, Rundgänge um 10 und 11 Uhr, Treffpunkt auf dem Schulhof.