Merken

Sachsens schönste Osterbrunnen

Eine alte Tradition lebt seit vielen Jahren in den beiden Gemeinden wieder auf. Und zieht auch Touristen an.

Teilen
Folgen
NEU!
© Claudia Hübschmann

Hirschstein/Diera-Zehren. In den Gemeinden Hirschstein wird eine alte fränkische Tradition gepflegt: die der Osterbrunnen. Vor 13 Jahren kam die Tradition der Osterbrunnen an die Elbe. Erstmals wurden im Jahr 2004 in der Gemeinde Hirschstein Osterbrunnen in den Ortsteilen Prausitz, Mehltheuer, Neuhirschstein und Bahra gestaltet. Später kamen u. a. die Osterbrunnen in den Ortsteilen Heyda, Kobeln und Pahrenz dazu. Weitere Dörfer folgten. Mittlerweile sind es elf Brunnen. Das Schloss Hirschstein ist auf einem Felssporn 25 Meter über dem Elbufer weithin sichtbar.

Der Sage nach wurde im 11. Jahrhundert über viele Jahre hindurch ein weißer Hirsch verfolgt, der sich, um seinen Jägern zu entkommen, in den Abgrund stürzte. Zum Andenken baute man ihm ein Jagdhaus, der Hirschstein genannt. Bereits 1205 wurde es als Burganlage erstmals urkundlich erwähnt. Jetzt ist es Museum, ist einen Besuch wert oder genießt den Ausblick und die warmen Sonnenstrahlen. Wer Zeit und Lust hat geht weiter nach Althirschstein. Dort hängt an einer Kette am Giebel eines Hauses eine Kanonenkugel, diese soll am 12. August 1813 von den Franzosen unter Napoleon von der anderen Elbseite herübergeschossen worden sein. Nicht viel weiter im Ortsteil Boritz ist die große Kirche von 1520 interessant, die mit ihrer Inneneinrichtung unter Denkmalschutz steht. Oder unternimmt eine der zwei heimatgeschichtlichen Wanderungen. Start und Ziel ist die Kastanienallee vorm Schloss. Von dort geht es auf den Elberadweg zur Fähre oder zuvor noch in die Hebelei, um in dem Heimatzoo die Osterlämmer und Zicklein zu besuchen.

Osterbrunnen werden auch in der Gemeinde Diera-Zehren aufgestellt. Bereits zum sechsten Mal ziert ein solcher Brunnen den Dorfplatz in Zadel. Osterbrunnen finden sich unter anderem auch in Zehren und in Niederlommatzsch neben der Gaststätte „Elbklause“.

Die Tradition der Osterbrunnen stammt vermutlich aus der Fränkischen Schweiz. Der Hauptgrund für das Schmücken von Brunnen und Quellen ist vor allem in der Bedeutung des Wassers als lebensspendendes Element. (SZ/jm)