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Sachsens Orgel des Monats steht in Skassa

Das Kircheninstrument ist eine Rarität. Das wurde jetzt bei der Recherche der Landeskirche zu einer neuen Serie bekannt.

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© Jörg Matthies

Von Jörg Richter

Großenhain. Erst seit letztem Jahr kürt die evangelisch-lutherische Landeskirche die „Sächsische Orgel des Monats“. In diesem Monat ist es die Orgel der Kirche Skassa. Der hiesige Pfarrer Jörg Matthies hatte für diese Rubrik ein Foto des hiesigen Instrumentes und ein paar Informationen an die Landeskirche geschickt. „Aber ich war selbst erstaunt, was die Fachleute in Dresden über unsere Orgel noch so alles herausgefunden haben“, sagt Matthies.

Die Skassaer Orgel ist das einzig weitgehend erhaltene Instrument des Orgelbauers Johann Christian Pfennig (1706-1787). „Von den anderen existieren nur noch Gehäuse und einzelne Teile“, so Tobias Haase, der Orgel-Fachbeauftragte beim Evangelisch-Lutherischen Landeskirchenamt Sachsen. „Über den Erbauer selbst ist nur wenig bekannt“, fügt er an.

Johann Christian Pfennig wurde 1706 in Kröbeln bei Bad Liebenwerda geboren, wo er auch seine Werkstatt hatte und 1787 verstarb. Zwischen 1741 und 1785 schuf er sieben neue Orgeln im nördlichen Sachsen und den ehemals sächsischen Gebieten in Brandenburg und führte auch Reparaturen in dieser Region aus.

Die Orgel in Skassa entstand 1758 im Zusammenhang mit dem Neubau der gesamten Kirche und wurde, wie der Kirchenbau, vom Skassaer Rittergutsbesitzer George Rudolph Heßler finanziert. „Die Bauweise und italienische Bezeichnung der Register sowie andere Details legen die Vermutung nahe“, so Haase, „dass Pfennig sein Handwerk bei dem Meißner Orgelbauer Johann Ernst Hähnel erlernte.“

Pfennigs größte Orgel baute er 1766 in die Stadtkirche Stolpen. Doch auch von dieser ist nur noch das Gehäuse vorhanden. „Damit besitzen wir die einzig original erhaltene Orgel von Pfennig“, sagt Pfarrer Matthies. „Das ist was Besonderes.“