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Sachsens Obstbauern und Landwirte fahren gute Ernte ein

Die meisten Bäume sind abgeerntet, die Lager voll mit Getreide. Die Erträge waren deutlich besser als im Vorjahr. Die Preise sind allerdings im Keller.

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Dresden. Die Apfelernte in Sachsen steht kurz vor dem Abschluss. Die ersten Betriebe sind bereits fertig, einige ernten noch bis Ende Oktober. „Qualität und Quantität sind gut“, sagte der Geschäftsführer des Landesverbandes Sächsisches Obst, Udo Jentzsch. Die Obstbauern rechnen mit rund 83.000 Tonnen Äpfeln und damit 12 Prozent mehr als im Vorjahr. Wegen einer guten Ernte in ganz Europa gebe es jedoch ein Überangebot. Das lasse die Preise in den Keller sinken. Zudem belaste der Import-Stopp Russlands den Markt. Jentzsch appellierte an die Verbraucher, Äpfel aus Sachsen zu kaufen und damit die regionalen Anbieter zu unterstützen.

Sinkende Preise machen auch den Landwirten zu schaffen. „Die Ernte lief besser als erwartet, die Lager sind deshalb voll“, sagte Andreas Jahnel vom Landesbauernverband. Wegen des großen Angebots verkaufe kaum ein Landwirt derzeit, um seine Bestände nicht zu billig abzugeben. Mit den Erträgen und der Qualität seien die Bauern hingegen zufrieden - von Kartoffeln über Zuckerrüben bis hin zum Winterweizen sei die Ernte besser als im Vorjahr ausgefallen. Genaue Zahlen liegen noch nicht vor.

Nach einer ungewöhnlich frühen Vegetation hatte zunächst ein trockener Frühsommer den Pflanzen zu schaffen gemacht. Im Spätsommer und Herbst hatten Hagel und Niederschläge die Ernte erschwert. „Das hat die Ernte sehr lang herausgezögert“, sagte Jahnel. Vereinzelt werde noch Silo- und Körnermais geerntet. Vielerorts sei die neue Saat aber schon im Boden.

Trotz einer guten Ernte haben auch die Kartoffelbauern in Sachsen wenig Grund zur Freude: „Die Qualität ist toll, aber die Preise leider im Keller“, sagte die Geschäftsführerin des Sächsischen Qualitätskartoffelverbandes, Ariane Weiß. Das Kartoffeljahr 2013 sei katastrophal gewesen, die Ausbeute lag gerade einmal bei 28 Tonnen pro Hektar. In diesem Jahr werden es dagegen mehr als 40 Tonnen sein, schätzt Weiß. (dpa)