Merken

Sachsens Handwerker beklagen Bürokratie

Angesichts einer kaum noch zu beherrschenden Flut bürokratischer Vorschriften hat der Sächsische Handwerkstag die Entlastung von Kleinst- und Kleinbetrieben dringend angemahnt.

Teilen
Folgen

Dresden. Angesichts einer kaum noch zu beherrschenden Flut bürokratischer Vorschriften hat der Sächsische Handwerkstag die Entlastung von Kleinst- und Kleinbetrieben dringend angemahnt. „Wir spüren bisher leider keinen Erfolg“, sagte Präsident Roland Ermer am Montag in Dresden. Es gehe um EU-Regelungswut, aber auch mangelnde Bereitschaft aller Ebenen in Deutschland, Handlungsspielräume zu nutzen, damit für die Betriebe Luft zum Atmen bleibe. „Hier wird im Gegensatz zu anderen Ländern alles noch mal verschärft.“

Bürokratie lähmt laut Ermer viele der rund 57 000 Betriebe angesichts des immensen Aufwands an Personal, Zeit und Geld, um Informations- und Dokumentationspflichten einzuhalten. Er appellierte an die Politik, kleine und mittlere Unternehmen aus Handwerk und Mittelstand zu entlasten, Regelungen und Gesetze „so einfach wie möglich zu machen“. So sollte sich Brüssel auf globale Aufgaben der Gemeinschaft konzentrieren, Deutschland rechtliche Vorgaben der EU grundsätzlich 1:1 umsetzen und nur in Ausnahmefällen auf strengeren Vorschriften bestehen.

Dank starker Binnenkonjunktur ist die Stimmung im Handwerk gut. Laut aktueller Konjunkturumfrage sind die Erwartungen bis Jahresende sehr positiv, gut drei Viertel der knapp 2 400 Befragten wollen investieren. Private Investoren vergeben Aufträge vor allem im Bau, und auch die öffentliche Hand löst viele Ausschreibungen aus, wie Dietmar Mothes, Vizepräsident der Dachorganisation des Handwerks, sagte. 91 Prozent der Betriebe beurteilten ihre Geschäftslage gut oder befriedigend, vor allem in Bau-, Kfz- und Metallgewerbe floriert das Geschäft, aber auch bei Friseuren, Uhrmachern oder Goldschmieden.

(dpa)