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Sachsens größte Tupperparty

Im Eibauer Bierzug-Zelt findet das Event statt. Wie viele Gäste kommen, ist eine Überraschung, auch für die  Organisatoren.

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© Rafael Sampedro

Von Romy Kühr

Eibau. Kunststoffdosen und Küchenhelfer in allen möglichen Farben und Formen stapeln sich im Schaufenster, auf Tischen und Vitrinen im Ladengeschäft an der Inneren Zittauer Straße in Löbau. Dazwischen wirbelt Birgit Heinrich. Die Tupper-Vertreterin bereitet Sachsens größte Tupperparty vor. Die soll am nächsten Mittwoch stattfinden – im Bierzug-Festzelt in Eibau. Die Idee, Tupper-Dosen und Volksfest zusammenzubringen, stammt aber nicht von ihr. Diesen Einfall hatte das Festplatz-Organisationsteam um Stefan Kubitz. Es suchte nach einer pfiffigen Abendveranstaltung. Denn diesmal wird das Zelt bereits Mittwoch auf dem Festplatz stehen. Die erste Veranstaltung, eine Versammlung der Volksbank für geladene Gäste, findet aber erst am Donnerstag statt. Um das Zelt voll auszulasten, suchte man nach einer Zusatz-Veranstaltung. Eine weitere Musikband bestellen, das wollte Kubitz aber nicht. Ihm schwebte vor, „mal was ganz anderes zu machen“. So kam die Idee: „Wir machen Sachsens größte Tupperparty.“ Normalerweise läuft eine Tupperparty so ab: eine Gastgeberin schmeißt zu Hause eine Fete, lädt Nachbarn, Freunde, Bekannte ein, die Tuppervertreterin kommt mit ihrer Produktpalette vorbei und stellt die Küchenhelfer vor. „In dem Fall ist der Gastgeber eben das Bierzug-Team“, so Frau Heinrich. Sie landete schnell mit im Boot, denn seit 20 Jahren vertreibt sie Tupper-Ware in Löbau und Umgebung. Seit etwa einem halben Jahr unterhält sie in Löbau das Tupper-Center an der Inneren Zittauer Straße als Anlaufstelle für Kunden. Frau Heinrich bringt weitere Kolleginnen mit, die die Kult-Produkte in Eibau anbieten werden.

Die Idee ist, Thementische aufzubauen, von Schüsseln zur Aufbewahrung über Mikrowellengeschirr bis hin zur Küchenmaschine. Kennt man von früher eher die klassischen Behälter zum Frischhalten, gehe es heute auch darum, Essen gesund zuzubereiten, sagt die Expertin. Auch, wenn es inzwischen zahlreiche Marken gibt, die Frischhaltedosen anbieten. „Unsere Sachen werden immer gefragter“, so ihre Erfahrung. Noch gar keine Erfahrung hat sie mit so einer Großveranstaltung wie jetzt in Eibau. Normalerweise sind es im Schnitt acht Personen, die zu einer privaten Party kommen. „Ich habe aber auch schon Tupperpartys mit 25 Leuten gemacht.“ In Eibau ist die Teilnehmerzahl hingegen völlig offen. Organisator Stefan Kubitz sagt: „Selbst, wenn 50 Leute kommen, ist das Kriterium „Sachsens größte Tupperparty“ erfüllt. Es gibt keine offiziellen Erhebungen dazu.“ Tupper-Expertin Birgit Heinrich hat festgestellt, dass das Interesse bereits im Vorfeld groß ist. Wenn in Eibau alles gut klappt, kann sie sich vorstellen, die Tupperparty jedes Jahr im Rahmen des Bierzugs mit zu veranstalten. Das sei für alle Seiten ein Gewinn. Kunden könnten sich auf den Termin einstellen. „Und auch wir haben ja sonst nicht so viele Produkte auf einmal da“, so Frau Heinrich. Für sie sei das zudem eine gute Möglichkeit, neue Kolleginnen zu schulen. Sie könnten alle Produkte kennenlernen und den Umgang mit Kunden üben. „Jetzt sind wir alle erstmal sehr gespannt auf Mittwoch“, so Frau Heinrich.

Auch eine andere Dame freut sich auf den Tupper-Abend in Eibau. Nicht, weil sie ein Fan der Kunststoff-Dosen ist, sondern weil sie im Programm mitmischen darf. Ilona Wenger aus Eibau, die den Modeladen am Faktorenhof betreibt, gestaltet eine Modenschau im Festzelt. Ihre Mode-Events sind ein Publikumsrenner und fester Bestandteil des Bierzug-Festprogramms. Diesmal hat sie sich mit ihrer Mode-Präsentation in die Mittwochs-Veranstaltung eingeklinkt. „Ich finde das eine klasse Idee“, sagt sie über den Tupper-Abend. Mode und Haushalt, das sind zwei Frauenthemen, die super zusammenpassen, findet die Eibauerin. Auch auf ihren Part der Veranstaltung ist die Neugier der Gäste groß. Sie hatte schon Nachfragen, wann sie mal wieder eine Modenschau veranstaltet, weil einige Stammkunden ihr letztes Mode-Event im April verpasst haben. Dass ihre Schauen so beliebt sind, liegt auch an den Models. Das sind keine Profis, sondern „ganz normale Frauen“, darunter Kundinnen von Frau Wenger. „Sie geben sich große Mühe, wir haben wieder eine richtige Choreografie einstudiert“, erzählt Frau Wenger.

Der große Tupper-Abend in Eibau soll zusätzlich einen guten Zweck erfüllen. Zehn Prozent des Umsatzes vom Abend spenden die Tupper-Vertreterinnen. Das Geld, so Organisator Stefan Kubitz, soll dann in Abstimmung mit der Gemeinde Kindern aus dem Ort zugutekommen. Und: das Gastgeschenk, das üblicherweise die Gastgeberin bei einer Tupperparty bekommt, wird am Ende der Veranstaltung meistbietend versteigert. Auch dieser Erlös geht in den Spendentopf.

Tupperparty und Modenschau, 21. Juni, ab 19 Uhr, im Festzelt auf dem Festplatz am Eibauer Volkshaus