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Sachsens größte Baugemeinschaft baut in Dresden

Die Friedrichstadt boomt. Besonders Familien zieht es dorthin. Jetzt wird dort eine weitere Brache bebaut.

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© René Meinig

Von Gabriel Jira

Das Erdgeschoss ist gut zur Hälfte fertig gemauert. An einem weiteren Fundament wird gearbeitet. Überall lagern Baumaterial und Maschinen. „Bis Ende 2018 sind wir fertig“, sagt Martin Gerlach, einer der Geschäftsführer der Baugemeinschaft Friedrichsgarten.

Dann sollen hier in der Friedrichstraße 27 auf 3 500 Quadratmetern vier Häuser mit insgesamt 27 Wohnungen bezugsfertig sein. Damit ist die letzte freie grüne Wiese in der Friedrichstraße bebaut. Die 50 Eigentümer und Mitglieder der Baugemeinschaft haben alle Planungen abgeschlossen und das nötige Geld aufgetrieben. Doch bis zum Einzug gibt es noch viel zu tun. Auf dem Gelände steht auch ein für den Stadtteil typischer Klinker-Altbau, der vorher als Bürogebäude genutzt wurde. „Das Gebäude haben wir fast völlig entkernt“, sagt Gerlach. Jetzt sind die vier Büros wieder zu Wohnungen umgebaut worden. Der Innenausbau steht noch an. In dem ehemaligen Geschäft im Erdgeschoss sind die Planungen und Sitzungen der Baugemeinschaft durchgeführt worden. „Später wird das ein Gemeinschaftsraum für die Bewohner“, sagt der 32-Jährige.

Dabei hat das Grundstück mit Haus zuerst gar nicht zum Verkauf gestanden. Tom Umbreit, der Schatzmeister des Vereins Quartier Friedrichstadt, der sich um die Entwicklung des Viertels kümmert, konnte dann aber doch den Eigentümer überzeugen. Nachdem die Grundstücksfrage geklärt war, wurden ab Mai 2015 aktiv Mitstreiter gesucht. Der Andrang war so groß, dass alle 27 Wohnungen bereits im Januar 2016 vergeben waren. Gerlach wundert das nicht. „Es ist fast unmöglich, privat in Dresden zentrumsnah bauen zu können“, sagt er. In der Friedrichstadt wächst die Anwohnerzahl stetig. So wird frischer Baugrund rar und teuer.

In den letzten Jahren ist besonders die Zahl der jungen Familien in der Friedrichstadt explodiert. So stieg dort die Zahl der Kinder unter fünf Jahren von 2014 zu 2015 um rund 26 Prozent. Die der 14 bis 17-Jährigen gar um rund 79 Prozent. Dieser Trend spiegelt sich auch in den zukünftigen Bewohnern des Friedrichgartens wieder. „Hier werden viele Familien mit Kindern einziehen“, sagt Gerlach. Die können dann in den ausgedehnten Gärten spielen. Aber auch junge Pärchen ohne Kinder und ältere Leute haben hier eine Wohnung gekauft. So gibt es eine lebendige Mischung und ein Miteinander im Quartier.