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Sachsenpokal bringt Zusatzgeld

Sportlich bedeutet der Sieg im Sachsenpokal ein versöhnliches Ende für Sven Köhler. Finanziell profitiert der Chemnitzer FC ebenfalls, muss aber weiter um den Erhalt der Lizenz kämpfen.

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© dpa

Fabian Held

Chemnitz. Die Finanzspritze von mindestens 270 000 Euro kommt Chemnitz Aufsichts- ratsvorsitzendem Uwe Bauch gerade recht. Ob aber der Sieg im sächsischen Fußball-Landespokal dem angeschlagenen Drittligisten die Lizenz rettet, ist nach wie vor ungewiss. „Der Sieg war schon sehr wichtig, zumal wir die finanzielle Situation kennen“, sagte Bauch nach dem 2:1 (1:1)-Finalerfolg des Chemnitzer FC am Mittwochabend gegen den Regionalligisten 1. FC Lokomotive Leipzig.

Im Chemnitzer Sportforum werden am Freitag die Blicke von Bauch und der Vereins-Mitarbeiter in Richtung des Faxgerätes gehen. Denn da wird eine weitere Stellungnahme des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zum Thema Lizenz für die 3. Fußball-Liga erwartet. Der CFC muss dafür noch 3,4 Millionen Euro an Zuflüssen nachweisen. Sprich: Sponsorengeld oder Einnahmen aus Ticketverkäufen und dergleichen. Nach Verhandlungen mit dem DFB könnte diese Summer geringer sein, aber der CFC wird bis zum Stichtag am 2. Juni weitere Gelder nachweisen müssen.

Insofern war der Sieg im Sachsenpokalfinale in doppelter Hinsicht wichtig. Zum einen ist die Qualifikation für die erste Runde des DFB-Pokals eine tolle sportliche Herausforderung für die Mannschaft. Gleichzeitig bedeutet der Pokal einen positiven Abschluss einer insgesamt enttäuschenden Saison. Die Chemnitzer hatten ein besseres Abschneiden als Platz acht angepeilt. Für den Verein bedeuten die Zusatzeinnahmen aus 115 000 Euro Siegprämie im Sachsenpokal und mindestens 155 000 Euro Antrittsgeld im DFB-Pokal eine wichtige Zusatzeinnahme, die nun in die Bilanz eingehen wird.

Doch neben den wirtschaftlichen und finanziellen Herausforderungen bleibt die sportliche Baustelle. Wie das Team in Zukunft aussehen und wer die Mannschaft trainieren wird, ist noch völlig offen. Die Zusammenstellung einer schlagfertigen Truppe wird für den neuen Sport-Vorstand Steffen Ziffert dadurch erschwert, dass die Ligazugehörigkeit wahrscheinlich erst mit dem finalen Lizenz-Bescheid am 2. Juni geklärt sein wird. Zwar ist der Verein weiter positiv gestimmt, die Lizenz irgendwie erhalten zu können, gewiss ist das aber bei Weitem noch nicht.

Für den scheidenden Coach Sven Köhler war der neunte CFC-Sieg im Sachsenpokal ein versöhnlicher Abschluss. Er wurde von den Fans mit Sprechchören gefeiert. Der Trainer will sich nun erstmal eine Pause gönnen und danach weiterarbeiten. „Ich werde noch ein paar Gespräche führen und die Saison für mich aufarbeiten“, sagte er. Als „verdient und versöhnlich“, bezeichnete Bauch den Abschied von Köhler, dessen Vertrag in der Vorwoche nicht verlängert worden war. (dpa)