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Sachsenarena knackt den nächsten Rekord

Zu Lindenberg und Co. kamen fast 200 000 Menschen. Trotzdem sieht die FVG-Geschäftsführung noch Luft nach oben.

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© SZ-Archiv/Robert Michael

Von Stefan Lehmann

Riesa. Die Halle war proppenvoll, als sich Udo Lindenberg am 11. Mai in der Sachsenarena die Ehre gab. Mit rund 7 700 Zuschauern war der Auftritt das am besten besuchte Konzert des Jahres in Riesa. Damals deutete sich schon an, dass 2017 ein gutes Jahr werden würde. Nun haben sich die Ahnungen bestätigt: Am Dienstag vermeldete der Arena-Betreiber FVG ein neues Rekordergebnis für die Halle. Knapp 198 000 Besucher zählte die Arena demnach im vergangenen Jahr – das sind noch einmal fast 18 000 mehr als 2016.

Neben dem Lindenberg-Konzert erwiesen sich unter anderem Andrea Berg mit 6 000 Zuschauern, Ina Müller (5 000), Roland Kaiser und Florian Silbereisen (je 4 000) sowie die Comedians Elsterglanz (5 500), Olaf Schubert (2 800) und Otto Waalkes (2 500) als echte Zugpferde. Dazu kamen noch die Sportveranstaltungen, allen voran die International Darts Open, die an den drei Veranstaltungstagen mehr als 10 000 Besucher nach Riesa zog.

Auch in anderen Bereichen war es ein gutes Jahr aus Sicht der städtischen Gesellschaft: Nahezu alle Bereiche verzeichneten ein Besucherplus gegenüber 2016. In der Bibliothek lag das sogar bei mehr als 17 Prozent. „Das könnte aber auch damit zusammenhängen, dass wir bisher immer geschätzt haben“, erklärt Bibliotheksleiterin Karin Proschwitz. Die Schätzungen könnten in den vergangenen Jahren auch etwas zu zurückhaltend gewesen sein. Mittlerweile übernimmt moderne Zähltechnik diese Aufgabe, die ist genauer. Lediglich das Stadtmuseum konnte sein Vorjahresergebnis nicht ganz verbessern. 2016 war allerdings auch ein besonders starkes Jahr gewesen. Knapp 13 000 Gäste sei immer noch ein solides Ergebnis, sagt Museumsleiterin Maritta Prätzel. Nicht zuletzt habe sich bemerkbar gemacht, dass 2017 erstmals kein Museumsball stattfand. Auch die Stadthalle Stern lag leicht unter dem Vorjahresergebnis. Allerdings fanden auch weniger Veranstaltungen statt. Die seien dafür aber jeweils besser besucht gewesen.

Besucherplus bei Tierpark und Bibliothek

Die Sachsenarena zählte im vergangenen Jahr insgesamt 197515Besucher. Im Jahr 2016 waren es noch 180145Zuschauer. Der Unterhaltungsbereich legte dabei um fast ein Drittel zu.

Die Stadtbibliothek wurde 2017 insgesamt 75000Mal besucht. Mehr als 104000Medien liehen die Riesaer aus.

Auch der Tierpark verzeichnete das beste Ergebnis der vergangenen Jahre. 31907Besucher kamen. Besonderer Erfolg: die Ostereiersuche, die es auch in diesem Jahr geben wird.

In den Stern kamen 2017 insgesamt 20095Besucher. Am besten besucht waren dabei die Comedy-Veranstaltungen: Jürgen von der Lippe und Uwe Steimle sorgten jeweils für 800Gäste. Die Ausstellung „Körper – die Lehre der Toten“ zog an drei Tagen 1750Gäste an.

Das Museum besuchten 11059 Menschen; hinzu kommen noch 1908Gäste bei Führungen sowie Unterrichts- und Ferienangebote.

Quelle: FVG Riesa

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Aus Sicht des Riesaer Oberbürgermeisters verlief das Jahr 2017 damit zufriedenstellend. „Die Zuschauerzahlen stellen klar, wie wichtig die FVG für die Stadt ist“, so Marco Müller (CDU), gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der FVG. Die wichtigste Herausforderung für die Gesellschaft wird es laut Prokurist Christian Geschke nun sein, die Auslastung von Stern und Arena weiter zu erhöhen. In dieser Hinsicht gebe es noch Potenzial. Insbesondere die Stadthalle sei noch zu oft ein „Haus ohne Leben“, stehe wochentags meistens leer. Deshalb formuliert Geschke ein Ziel für das Jahr 2018 so: „Wir bemühen uns derzeit um das Messegeschäft.“ Durchaus kein einfaches Unterfangen, räumt er ein. Denn erst einmal müsse die FVG da einen Fuß in die Tür bekommen. Immerhin, die ICE-Anbindung sei gut. Das könne ein Argument sein, um Kongresse, Tagungen und Messen in Arena und Stern zu locken.

Einen ersten Anlauf will die FVG Ende September wagen. Dann möchte die Gesellschaft in Riesa eine Baumesse auf die Beine stellen – wenn sich auch genügend Aussteller akquirieren lassen. Eine Chemnitzer Agentur sei gerade dabei, die Veranstaltung zu planen.