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Rundfahrt mit zauberhaften Modellen

130 Autos und Motorräder gingen in Ottendorf-Okrilla an den Start. Für besonderen Spaß sorgte der Moderator.

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© Bernd Goldammer

Von Bernd Goldammer

Ottendorf-Okrilla. Was für ein Bild: Am Start der Zuverlässigkeitsfahrt in Ottendorf stand ein chromblitzender Oldtimer neben dem anderen. Ab und zu war das Knattern der alten Motoren zu hören. Viele Teilnehmer hatten sich passend zu ihren zwei- oder vierrädrigen Gefährten angezogen. Und alle freuen sich auf das Startsignal. Auch Helmut Noack von den Oldtimerfreunden aus Schwarzheide hatte seinen Dixi DA 1 wieder in Stellung gebracht. „Für mich ist diese Fahrt etwas ganz Großes. Ich komme jedes Jahr hierher und heute ich mal das Bedürfnis, den Veranstaltern herzlich für die vielen Erlebnisse zu danken, die wir hier haben können“, betont er.

Dietmar Nowack aus Nauen zog mit seiner Wanderer 616 aus dem Baujahr 1934 viele Blicke an.
Dietmar Nowack aus Nauen zog mit seiner Wanderer 616 aus dem Baujahr 1934 viele Blicke an. © Bernd Goldammer
Michael Heinrich aus Langebrück präsentierte seinen Ford T Baujahr 1914.
Michael Heinrich aus Langebrück präsentierte seinen Ford T Baujahr 1914. © Bernd Goldammer

Im vergangenen Jahr musste der Tettauer allerdings daheim bleiben. „Die Kurbelwelle seines 88-jährigen Oldtimers war kaputt. „Solche Teile kann man nicht bei einem Ersatzteilhändler kaufen. Um eine aufgearbeitete Welle zu bekommen, muss man im Oldtimergeschehen von Sachsen und Brandenburg gut vernetzt sein.“ Jetzt ist der Tettauer wieder dabei.

Radebergs Augenoptiker Gottfried Mütze dürfte seinen Mercedes Benz 220SE aus dem Baujahr 1959 wohl einige Tage lang gewienert haben. Sein Wagen aus der Wirtschaftswunderzeit spiegelte die Sonnenstrahlen. Der Wachauer Olaf Stallmach brachte seinen BMW 326 ebenfalls auf die Strecke. Das Auto ist mit seinen Rundungen ebenfalls ein Hingucker.

Bei den zweirädrigen Fahrzeugen waren museale Glanzstücke zu sehen. Das Wanderer-Motorrad von Dietmar Nowack aus Nauen zum Beispiel. Es stammt aus Zeiten, zu denen sich einige Fußgänger noch bekreuzigt haben, wenn ein solches Motorrad durch die Straßen rollte. „Durch die enorme Vibration des Motors fallen immer wieder mal kleine Schrauben und Muttern ab“, erzählt Dietmar Nowack den Umstehenden.

Auch der Zweisitzer der Marke Citroen erregt große Aufmerksamkeit. Er gehört Rita und Harald Braune aus Dresden. Diese Oldtimerfreunde waren schon immer gern bei dieser Fahrt dabei. Dieses Mal konnten sich viele Teilnehmer sehr gut vorstellen, dass diese beiden auf vorderen Plätzen der Zuverlässigkeitsfahrt landen werden. Doch die Konkurrenz war groß.

Zuschauer beeindruckt

Am Startpunkt an der Kühnmühle saß Hans-Uwe Walter am Mikrofon. Er wird von seinen Oldtimerfreunden gern als das „wandelnde Fahrzeuglexikon“ bezeichnet. Da scheint auch etwas dran zu sein. Er konnte zu jedem Fahrzeug, das am Sonntagvormittag auf Strecke ging, etwas sagen. Zu seinen Zitaten des Tages gehörte auch eins von Henry Ford. Der Erfinder der Ford- Fließbandtechnik sagte vor etwa 155 Jahren in Detroit zu seinen Kunden: „Sie können einen Ford in jeder Farbe haben – Hauptsache er ist schwarz“. Humor kam bei seinen Ansagen nicht zu kurz. Das beeindruckt die Teilnehmer jedes Jahr aufs Neue. Rund 130 Fahrzeuge hatten sich am Morgen auf den Kurs begeben. Es gab zwei gut gewählte Strecken: eine große über Kamenz und eine kürzere über Pulsnitz. Wegen der großen Teilnehmerzahl war das Straßenbild rund um Kamenz und Radeberg gestern besonders bunt.

Falls wirklich mal eines der betagten Modelle liegen geblieben wäre, hätte man für einen schnellen Abschleppdienst gesorgt. Doch dazu kam es nicht. Gegen 14,30 Uhr waren alle Fahrzeuge wieder an der Kühnmühle zu sehen. Auf dem Siegertreppchen dieser Zuverlässigkeitsfahrt landete Fritz Konschak vom OC Feuerfest aus Wetro mit seinem BMW R51. Platz zwei erreichte ein BMW der Baureihe R66.