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Ruhestörung durch mehr Güterzüge

Wegen Bauarbeiten zwischen Dresden-Friedrichstadt und Cossebaude leitet die Bahn über die Radebeuler Strecke um. Der Lärm bringt viele um den Schlaf.

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© Symbolbild/dpa

Von Ulrike Keller

Radebeul. „Fürchterlich“, sagt eine Frau in Radebeul-Kötzschenbroda. „Nachts bei offenem Fenster zu schlafen, ist überhaupt nicht mehr möglich.“ Seit Wochen rassele ein Güterzug nach dem anderen über die Schienen. „Tagsüber kann man sich kaum noch auf dem Balkon aufhalten“, berichtet ein Rentner, der ebenfalls nahe der Gleise wohnt. „Dieser Lärm der Kesselwagen geht durch Mark und Bein. Es fahren jetzt viel mehr Güterzüge als bisher.“ Einer Endfünfzigerin zufolge kommen sie zeitweise im Fünf-Minuten-Takt. „Unzumutbar“, findet sie. Ihr Haus steht direkt am Bahndamm.

Die Pressestelle der Deutschen Bahn in Leipzig bestätigt auf SZ-Anfrage die deutliche Zunahme des Güterverkehrs auf der Radebeuler Strecke. Als Grund nennt sie Bauarbeiten zwischen Dresden-Friedrichstadt und Cossebaude. Seit dem 25. Juni modernisiere der Konzern das Gleis und erneuere die Brücke in Dresden-Kemnitz. Darum werde der Güterverkehr jeweils von 10 bis 14 Uhr sowie zwischen 0.45 und 4.45 Uhr über Radebeul umgeleitet. In Zahlen macht das laut DB AG täglich etwa 40 zusätzliche Güterzüge aus, die durch die Lößnitzstadt scheppern.

Mit dieser Lärmsituation müssen sich die Anwohner noch bis zum 11. August abfinden. Danach sind nach Angaben der Bahn auf dem Abschnitt Dresden – Cossebaude – Coswig täglich 75 Güterzüge im Netzfahrplan vorgesehen sowie auf der Strecke Dresden – Radebeul – Coswig neun Güterzüge. Hinzu kämen weitere Züge, die im Gelegenheitsverkehr bestellt werden. „Da diese Bestellungen in der Regel kurzfristig sind, können wir hierzu noch keine belastbare Aussage treffen“, heißt es aus der Pressestelle in Leipzig.