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RTT schafft Raum und Arbeitsplätze

Vier Millionen Euro investiert das Unternehmen in der Weinau. Sieben neue Mitarbeiter sind eingestellt.

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© Matthias Weber

Von Mario Heinke

Zittau. Hannes Kirschner und Thomas Bretschneider montieren die automatische Be- und Entladezelle für eine neue Generation CNC-Drehmaschinen. Seit vier Monaten arbeiten die RTT-Mitarbeiter an der Maschine, die für einen großen Automobilzulieferer im Schwarzwald angefertigt wird. Das Besondere an der Bearbeitungsmaschine ist, dass sie nicht nur von einem Roboter bestückt wird, sondern auch vollautomatischen Zugriff auf externe Werkzeugmagazine hat. Die Vor- oder Nachbearbeitung von Werkstücken, wie beispielsweise das Entgraten bearbeiteter Kanten oder nötige Messaufgaben können zusätzlich vollautomatisch miterledigt werden. „Durch das Ineinanderfließen mehrerer Arbeitsschritte können Prozessketten optimiert und Controlling-Aufgaben gebündelt werden“, erklärt Mike Müller, Leiter des Sondermaschinenbaus.

Der Neubau am Hirschfelder Ring wird in diesem Monat fertig.
Der Neubau am Hirschfelder Ring wird in diesem Monat fertig. © Matthias Weber

Die CNC-Drehmaschine steht in der neu erbauten Fertigungshalle von RTT am Hirschfelder Ring im Industriegebiet Weinau, direkt an der Bundesstraße. Die Halle ist nicht zu übersehen, 1 940 Quadratmeter Produktionsfläche, 20 Büroräume, einen Sozialtrakt und eine große Kantine bietet der Neubau. „Es ist höchste Zeit, dass wir mehr Platz bekommen“, sagt Ariane Handschick, kaufmännische Geschäftsführerin der RTT System GmbH. In der wesentlich kleineren Produktionshalle im alten RTT-Gebäude hätten die Kollegen sprichwörtlich „übereinander“ gesessen, erzählt sie. Sie selbst arbeitete dort an einem kleinen Beistelltisch, weil auch in den Büros zu wenig Platz vorhanden war.

Inzwischen hat Ariane Handschick ihr neues Büro in der hellblauen Etage im zweiten Obergeschoss bezogen. In der RTT-Gruppe waren 74 Mitarbeiter beschäftigt, sieben neue sind jetzt dazugekommen. Zur Gruppe gehören drei Unternehmen, die RTT Steinert GmbH, an der ein Kölner Unternehmen beteiligt ist, die RTT Robotertechnik-Transfer GmbH und RTT System GmbH. Die RTT Steinert GmbH bleibt im alten Gebäudetrakt. Im Neubau finden die anderen beiden Gesellschaften ihr Zuhause. Beide Firmen gehören der Familie des Gründers Bert Handschick. Er gründete 1990 die RTT Robotertechnik-Transfer GmbH, erweiterte beständig und zog 2000 in das Industriegebiet Weinau. 2013 wurde RTT als „Zittauer Unternehmen des Jahres“ vom Oberbürgermeister ausgezeichnet. Weil die Unternehmensnachfolge klar geregelt ist, kann der 57-Jährige zuversichtlich in die Zukunft schauen. Tochter Ariane studierte Betriebswirtschaft und arbeitet seit 2008 im Unternehmen mit, Sohn Holger tat es dem Vater gleich, wurde Maschinenbau-Ingenieur und ist seit 2009 mit an Bord. So stemmt die Familie die Investition von fast vier Millionen Euro für den Neubau gemeinsam.

Der Bau der Halle dauerte etwas länger, ursprünglich war der Einzug im Frühjahr anvisiert. Bis zum Monatsende soll das Gebäude aber nun fertig werden, kündigt Ariane Handschick an. Das Erdgeschoss ist Konstruktion, Service und Arbeitsvorbereitung vorbehalten, im ersten Obergeschoss sitzen Geschäftsleitung und Programmierer und das zweite Obergeschoss bietet Beratungsraum, Labor und Forschungs- und Entwicklungsabteilung Platz. Einige Mitarbeiter sind schon mit dem Umzug beschäftigt, andere warten noch auf die endgültige Fertigstellung. Die ersten Sondermaschinen wechseln die Straßenseite, werden in der neuen Halle aufgebaut und warten auf die endgültige Baufreigabe für den Hallenbereich. Die Mitarbeiter warten aber vor allem auf die Fertigstellung der Kantine.

Die RTT Steinert GmbH fertigt Abfallsortiermaschinen, die in über 30 Ländern weltweit stehen. Die Robotertechnik stellt vor allem kundenspezifische Sondermaschinen und -anlagen her. Die RTT System kümmert sich um Analyse- und Erkennungsaufgaben. Insgesamt bringt es die Gruppe in diesem Jahr auf einen Jahresumsatz von rund 12 Millionen Euro.

www.rtt-zittau.de