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Rot gesehen und doch nicht gesperrt

Das Spiel der SG Dynamo Dresden gegen den VfR Aalen hatte einen bitteren Nachgeschmack: die rote Karte gegen Filip Trojan. Doch die umstrittene Entscheidung ist nun rückgängig gemacht worden.

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© Robert Michael

Dresden. Das Spiel der SG Dynamo Dresden gegen den VfR Aalen hatte einen bitteren Nachgeschmack: die rote Karte gegen Filip Trojan. Doch die umstrittene Entscheidung ist nun rückgängig gemacht worden. Nach Informationen der Sächsischen Zeitung hat Trainer Peter Pacult den Mittelfeldspieler über die Annullierung seiner Sperre bereits am Montagmorgen nach einem Lauftraining informiert.

„Ich hatte noch nie eine rote Karte in meiner Karriere bekommen“, sagte Trojan noch. Am frühen Nachmittag schickte schließlich der DFB die offizielle Bestätigung dem Verein per Fax. Damit bleibt es zwar dabei: Trojan hat zum ersten Mal Rot gesehen - muss aber nicht mit den Folgen leben.

Verwirrung nach Elfmeterpfiff

In der Partie gegen den VfR Aalen stand es schon 2:0 gegen Dresden und bei den Dynamos ging nichts mehr. Die Spannung war raus aus Spiel und Spielern. Dennoch kam es in der 86. Minute noch zur aufregendsten Szene der Partie - zumindest aus Dresdner Sicht. Aalens Lechleiter kam im Strafraum zu Fall, Schiedsrichter Hartmann pfiff und gab einen strittigen Elfmeter, den Leandro zum 3:0-Endstand verwandelte.

Der Ausführung des Elfmeters gingen jedoch minutenlange Diskussionen voraus. Erst wurde gestritten, ob es sich überhaupt um ein elfmeterwürdiges Foul handelte und dann um eine rote Karte für Filip Trojan. Der Tscheche sollte Lechleiter von den Beinen geholt und eine klare Torchance vereitelt haben. Dabei zeigten die Fernsehbilder, dass - wenn überhaupt - dafür nur Cristian Fiel verantwortlich gewesen sein konnte.

Hartmann legte sich nach Beratungen mit seinem Assistenten fest: Trojan sollte es gewesen sein und zeigte glatt Rot. Doch sicher war sich der Schiedsrichter keinesfalls. Sogar im Spielbericht vermerkte er seine Zweifel. In der Erklärung des DFB am Montag heißt es schließlich, dass Hartmanns Entscheidung auf einem Irrtum beruhte und daher „das Verfahren gegen Filip Trojan [..]einzustellen und die Vorsperre aufzuheben“ ist.

Trojan profitiert von einer Ausnahmeregel

Eine Sperre für Filip Trojan im „hoffentlich“ letzten Saisonspiel gegen Regensburg am kommenden Sonntag wäre für die SGD ein herber Verlust gewesen. Dass es nun anders kommt, verdankt der momentan auf dem Relegationsplatz stehende Club einer nur selten geltenden Ausnahmeregel des DFB. Demnach ist ein Feldverweises nicht rechtmäßig, wenn er eindeutig und zweifelsfrei auf einem „offensichtlichen Irrtum des Schiedsrichters beruht“, zitiert Dynamo Dresden in einer Presseerklärung aus dem Fax des Fußballverbandes. Der vom DFB als für das Foul verantwortlich gemachte Cristian Fiel kann im Nachhinein indes nicht mehr bestraft werden. (szo/fsc)