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Roßwein legt bei Übernachtungen am meisten zu

Mehr als zwei Millionen Gäste übernachteten im Burgen- und Heideland. Auch die Region profitiert.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Roßwein. Die Übernachtungen in der Stadt Roßwein sind im vergangenen Jahr um mehr als 100 Prozent gestiegen. Das geht aus einer Erhebung des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen hervor.

„Allerdings müssen die Zahlen realistisch betrachtet werden. Denn es werden aus Datenschutzgründen nur Kommunen erfasst, die mindestens drei Übernachtungsmöglichkeiten anbieten“, so Dr. Katharina Sparrer, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes „Sächsisches Burgen- und Heideland“.

Immer mehr Gäste im Hotel

Einer der Gründe für den enormen Anstieg der Übernachtungszahlen in Roßwein ist: Im September 2016 eröffnete das Landhotel Sonnenhof in Ossig mit 52 Betten und Gastronomie. „Seit der Eröffnung sind es kontinuierlich mehr Gäste geworden“, sagte Antje Uebigau, Rezeptionsleiterin des Landhotels Sonnenhof. Außerdem gebe es viele Unternehmen aus der Region, die ihre Firmenkunden im Sonnenhof übernachten lassen. „Hinzu kommen die Hochzeitsgesellschaften. Wer sich im Sonnenhof trauen lässt und hier feiert, will meist gleich im Hotel schlafen“, sagte Antje Uebigau. Gern würden auch die Gastronomie sowie die Übernachtungsmöglichkeiten für Familienfeiern oder Gruppenausflüge, die dann touristische Ziele in der Region und darüber hinaus besuchen, wahrgenommen. „Auf Wunsch organisieren wir auch Transportmöglichkeiten wie Kutschfahrten, oder geben Empfehlungen, was besucht werden kann“, sagte Antje Uebigau.

Auslastung

Das gesamte Burgen- und Heideland hatte im vergangenen Jahr 266 geöffnete Beherbergungsstätten mit 12806 Betten. Die Auslastung betrug im Durchschnitt 35,4 Prozent. Insgesamt wurden knapp über zwei Millionen Übernachtungen gezählt.

Döbeln: Es gibt acht Beherbergungsstätten mit 246 Betten und einer Auslastung von 18,8 Prozent. Es wurden 19965 Übernachtungen registriert.

Leisnig: Es gibt 119 Betten in sechs Einrichtungen. Die Auslastung beträgt 7,7 Prozent.

Roßwein: Drei Einrichtungen haben 116 Betten mit einer Auslastung von 19,4 Prozent.

Waldheim: Es gibt vier Übernachtungsmöglichkeiten mit 311 Betten, die zu 19,9 Prozent ausgelastet sind.

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Urlauber gebe es in dem Sinne nicht, dass Leute über einen längeren Zeitraum bleiben. Von Sonntagabend bis Freitag sind es vor allem Geschäftsreisende, die ins Hotel einchecken. „Entweder sie haben einen Termin in der Nähe oder sie legen einen Zwischenstopp ein. Die gute Lage zur Autobahn hat durchaus Vorteile“, sagte die Rezeptionsleiterin. Das Hotel Sonnenhof sei auf einem guten Weg, die Übernachtungszahlen würden deutlich steigen. Allerdings gebe es auch saisonale Schwankungen. Im Januar und Februar sei weniger los.

Antje Uebigau verweist auf die gute Note beim einem Bewertungsportal. Andere Zertifizierungen habe das Hotel noch nicht, da sie mit einer umfangreichen Vorbereitung und Dokumentation verbunden sind. Doch gerade diese seien wichtig, so Katharina Sparrer. Sie empfiehlt Hotels, Pensionen und anderen Beherbergungsstätten eine Zertifizierung. „Aus der Erfahrung heraus schauen die Gäste darauf“, so Sparrer. Positiv wirke sich auch der Eintrag im Gastgeberverzeichnis des Sächsischen Burgen- und Heidelandes aus. Das werde seit der verstärkten Zusammenarbeit mit der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH besser vermarktet. „Wir nutzen zum Beispiel Synergien bei der Pressearbeit und der Präsentation. Leipzig ist auch im Ausland für viele Interessierte ein Begriff“, so die Geschäftsführerin. Das werde auch bei den Übernachtungszahlen deutlich. Im vergangenen Jahr hat das Sächsische Burgen- und Heideland die Zwei-Millionen-Marke bei den Übernachtungen erreicht. Das sind 2,26 Prozent mehr als im Jahr 2016. 694  789 Gäste nächtigten in den Beherbergungsbetrieben ab zehn Betten von Torgau bis Meerane und von Pegau bis Roßwein. Die Gäste blieben im Schnitt drei Tage.

„Der Erfolg der engen Partnerschaft auf Augenhöhe mit Leipzig lässt sich nicht nur an den Übernachtungszahlen ablesen“, sagte die Geschäftsführerin. Auch der Qualitätsanspruch in der Region nimmt kontinuierlich zu. Das zeigt sich unter anderem an einer Bettenauslastung von 39,7 Prozent im vergangenen Jahr. Diese Zahl habe sich in den letzten fünf Jahren kontinuierlich verbessert. Im sachsenweiten Vergleich übertrifft das Sächsische Burgen- und Heideland damit auch touristische Schwergewichte wie das Erzgebirge und die Oberlausitz.

Vernetzung klappt gut

Das Land-gut-Hotel Waldgasthof „Zur Margarethenmühle“ in Naußlitz ist mit der Auslastung der Zimmer zufrieden. „Bei uns machen viele Durchreisende aus skandinavischen Ländern und Holland Zwischenstation. Die Niederländer waren schon mehrfach da, weil es ihnen bei uns gefällt“, so die Chefin der Margarethenmühle Sabine Firley. Auch Kurzurlauber, die zwei bis drei Tage bleiben, kommen gern in den Waldgasthof, um von hier aus touristische Ziele zu erkunden. „In der Woche nächtigen bei uns meist Handelsreisende oder Monteure. Am Wochenende sind es Leute, die Verwandte in der Region besuchen oder Familienfeierlichkeiten“, so Firley. Positiv habe sich die Listung bei der Land-Gut-Hotel-Gruppe und dem Portal „Links und Rechts der Autobahn“ ausgewirkt. Das Gästehaus am Markt in Leisnig, das es seit 1996 gibt, wird sehr gut angenommen und ist sehr oft ausgebucht, so Verwalterin Haike Schmidt. Während in der Woche meist Dienstreisende und Monteure zu ihren Gästen zählen, sind es am Wochenende unter anderem Gäste von Familien- und Hochzeitsfeiern. „Wir kooperieren mit Partnern aus der Region und helfen uns, wenn die Übernachtungsplätze bei einem nicht ausreichen. Das ist eine gute Sache“, so Schmidt.