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Rosenthal-Bielatal wird erste Forststeig-Gemeinde

Mit dem Forstbezirk Neustadt wurde eine Vereinbarung getroffen. Sie soll helfen, den Tourismus weiter anzukurbeln.

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© Marko Förster

Von Gunnar Klehm

Rosenthal-Bielatal. Rosenthal-Bielatal darf sich zukünftig „Forststeig-Gemeinde“ nennen. Der Gemeinderat hat jetzt beschlossen, eine entsprechende Vereinbarung mit dem Forstbezirk Neustadt zu unterzeichnen. Der hat eine neue, etwa 100 Kilometer lange Trekkingroute in der linkselbischen Sächsischen Schweiz entwickelt. Derzeit bringen Wegewarte die Markierungen in dem waldreichen Gebiet zwischen Schmilka, Schneeberg und Königstein an. Im April dieses Jahres ist die Eröffnung geplant.

Der Weg nennt sich „Forststeig Elbsandstein“ und verläuft zu großen Teilen über das Gemeindegebiet von Rosenthal-Bielatal. Im Gemeinderat wurde das Potenzial des Weges für den Tourismus in der Region gelobt. Dennoch haben die Räte nicht sofort zugestimmt. Manchen war die Vereinbarung zu einseitig formuliert.

Rosenthal-Bielatal verpflichtet sich, 500 Euro an den Forstbezirk zu zahlen und sich über die Ortswegewarte an der Pflege der Wanderwege zu beteiligen. „Wir haben die Arbeit und dürfen im Gegenzug ein Schild raushängen. Das ist ein bisschen wenig, zumal die Ortslagen ja nicht mal berührt werden“, sagte Bernd Gottschald (CDU) in der Diskussion im Gemeinderat. Dass der Weg nur durch die etwas wildere Natur führt, sei ja gerade der Charakter des Forststeigs, klärte Silvio Gast (Freie Wähler) auf. Sein Gemeinderatskollege Andreas Bistry kritisierte, dass die Gemeinde Rosenthal-Bielatal auf der Homepage zum Forststeig gar nicht erwähnt wird. Bürgermeister Gebhard Moritz (CDU) überzeugte die Räte schließlich damit, dass man ja auch Material im Wert von 500 Euro vom Forstbezirk bekomme, wenn Schilder oder Markierungen erneuert werden müssten. Am Ende stimmten alle Räte der Vereinbarung zu.

Der Chef des Forstbezirks Neustadt, Uwe Borrmeister, hatte dem Bürgermeister im Vorfeld der Sitzung angeboten, den Räten alles auch persönlich zu erläutern. Aber da sei keine Einladung gekommen. Nichtsdestotrotz freut er sich, dass der Vereinbarung auch so zugestimmt wurde.

Auch mit den anderen Gemeinden, über deren Gebiet der Forststeig verläuft, sei er in Gesprächen. Das sind Reinhardtsdorf-Schöna, Gohrisch, Bad Gottleuba-Berggießhübel und Bad Schandau. „Rosenthal-Bielatal ist nun die erste Forststeiggemeinde, die wir schon zur Tourismusbörse am 17. März in Bad Schandau vorstellen können“, sagt Borrmeister.

Aus seiner Sicht profitieren die Gemeinden erheblich von dem Partnerprogramm mit dem Forstbezirk. „Wir machen das ja nicht für uns, sondern für die Region und deren Tourismusentwicklung“, sagt Borrmeister. Die Vereinbarung sei aber ein festes Bekenntnis beider Seiten, das Projekt zu unterstützen und zu pflegen. Zudem wird sich darin auf die jeweiligen Kompetenzbereiche verständigt. „Das Freischneiden und die Sicherung der Wege bleiben ja weiter bei uns“, sagt Borrmeister. Zudem liefere der Forstbezirk auch Infomaterial. Er versicherte außerdem, dass die Gemeinde zukünftig auf der Website genannt wird. Wenn Gemeinden noch weitere Werbeideen als Forststeiggemeinde hätten, dürften sie diese jederzeit umsetzen.

Für den Forstbezirk bleibt der Wanderweg aber ein Zuschussgeschäft. Zwar gebe es Einnahmen aus den Tickets, die für die sehr rustikalen Übernachtungsstellen am Forststeig gelten. Die sind nach Angaben der Forstverwaltung aber keineswegs kostendeckend. Die Preise seien eher symbolisch. Erwachsene zahlen für die Hütten zehn, Jugendliche fünf und Kinder einen Euro pro Nacht.