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Romantik beim Osterfeuer

In Ullersdorf loderten die Flammen hoch hinauf. Das Feuer war bis Dresden zu sehen.

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© Bernd Goldammer

Von Bernd Goldammer

Ullersdorf. Die Vorbereitungen für das Ullersdorfer Osterfeuer begannen schon im November des Vorjahres. Nach dem Verschneiden der Bäume war ein stattlicher Brennholzhaufen entstanden. Weihnachten und im kalten Februar erinnerte er Spaziergänger und Wanderer an den ersten Sonntag im April. Doch am Sonntagnachmittag hatten die Mitarbeiter des Golfplatzes den Holzhaufen noch einmal gründlich nach Vogelnestern und Kleintieren abgesucht. Erst dann gab es grünes Licht für das Osterfeuer.

Schon vor der Entzündung waren zahlreiche Gäste da. Sie wollten dabei sein. Der Wind trieb die Flammen sehr schnell in die Höhe. Sogar in Dresden soll der Feuerschein plötzlich zu sehen gewesen sein. Von dort kamen daraufhin zahlreiche Gäste zur ersten Open-Air-Veranstaltung in der Region. „Es ist inzwischen eine sehr schöne Tradition für unsere Ortschaft geworden, sich hier am Ostersonntag zu begegnen. Das Golfplatzteam bringt mit seiner Initiative die Menschen zusammen. Für dieses Engagement sage ich Dankeschön!“, war von Ortsvorsteher Frank-Peter Wieth zu hören. Auch er gehörte zu den Gästen dieses stimmungsvollen Osterabends am Golfplatz. Nur das Wetter war in diesem Jahr nicht aufseiten der Veranstalter. Tagsüber war es trübe gewesen. Und dazu pfiff ein kalter Wind über den Golfrasen. Die Sonne ließ sich kaum blicken. Stattdessen schwebten hin und wieder noch ein paar Schneeflocken übers Land.

Doch die Ullersdorfer und ihre Gäste schien das nicht zu stören. Sie freuten sich, gemeinsam um das Feuer zu stehen und die romantische Atmosphäre zu genießen. Und ein paar Informationen machten ebenfalls die Runde. Ein neues Betreiberteam für die Golfplatzgastronomie sei gewonnen worden. Die Kennlernphase sei bereits angelaufen. Das sind schon mal hoffnungsvolle Ausblicke auf die kommenden Monate.

Die Veranstalter des Osterfeuers hatten inzwischen den Grill angeworfen und Glühwein gab es auch. Wer mochte, konnte hier tolle Gesprächspartner finden. Wie Ulrike Koch zum Beispiel. Fast ihr ganzes Berufsleben bestand aus Modedesign. Schon in der DDR war sie eine gefragte freiberufliche Modegestalterin. Sie hatte eine Boutique in Dresden, wohnte und arbeitete auf dem Weißen Hirsch. Bis sie Ullersdorf für sich entdeckte. „Der Ort fasziniert mich. Hier ist inzwischen mein Lebensmittelpunkt. Ich fühle mich wohl, habe gute Nachbarn und Freunde. Und Golf zu spielen, macht mir ebenfalls großen Spaß. Ich genieße das alles sehr“, sagte sie. Auch Ulli Zimmermann aus Dresden gefiel die besondere Atmosphäre. „Dieser Golfplatz ist eine Attraktion zwischen Dresden und dem Radeberger Land“, betonte er. Zimmermann wandert oft hier entlang. Allein, oder in Gesellschaft durchquert er Ullersdorf. Wenn es passt, legt er am Spielplatz eine Pause ein. Hier lebt es sich gut. „Aber Dresden ist auch nicht zu verachten“, sagte er mit leicht ironischem Unterton und lächelte. Aus der Zeitung hat er vom diesjährigen Osterfeuer erfahren „Diesmal wollte ich dabei sein. Denn dieses Feuer ist für mich ein sichtbares Zeichen menschlicher Hoffnung. Die Kräfte der Natur werden jetzt stärker und vielleicht tritt sogar etwas ganz Neues in mein Leben“, erzählte er. Und der Wind wehte die letzten Schneeflocken des Winters über das Feuer.